Pimduoduo, Tencent, Baidu und viele weitere China-Aktien unter Druck – auch Cathie Wood dürfte sich eine Träne verdrücken

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Das Vorgehen der Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde gegen den Uber-Konkurrenten Didi sorgt für große Verunsicherung unter den Anlegern. Nicht nur das die Aktien von Didi um 20 Prozent einbrechen und damit deutlich unter den Ausgabepreis von 14 Dollar fallen, auch viele Aktien aus dem Reich der Mitte stehen heute unter Druck. Die Angst, dass Peking weitere Strafen gegen Konzerne aus dem eigenen Land verhängt, ist groß.

Kanzhun und Full Truck Allianz brechen ebenfalls zweistellig ein

Wie weiter bekanntwurde stehen die Lastwagen-Vermittler Yunmanman und Huochebang der Full Truck Alliance Co. sowie der Jobvermittler Kanzhun auch im Visier der chinesischen Behörden. Die Begründung ist ähnlich der von Didi. Wie die Cyber-Aufsicht Montag mitteilte, stehen bei beiden chinesischen Firmen ebenfalls der Umgang mit gesammelten Daten im Mittelpunkt. „Es gehe um Risiken für den Schutz der Daten und öffentlicher Interessen sowie für die nationale Sicherheit.“ Die Aktien von Full Track Alliance brachen daraufhin in der Spitze um 20 Prozent ein und die Papiere von Kanzhun geben um mehr als 10 Prozent nach.

Kathie Wood hat kräftig Kanzhun-Aktien gekauft

Der amerikanischen Star-Investorin dürfte besonders die Kursentwicklung von Kanzhun nicht schmecken. Gegen Ende Juni hat sie für ihre ETFs ARK Next Generation Internet und ARK Autonomous Technology and Robotics kräftig zugeschlagen beim chinesischen Arbeitsvermittler. Rund eine Million Aktien von Kanzhun hat sie gekauft. Vor dem heutigen Tag lag der Wert bei rund 38 Millionen Dollar. Anleger dürfen gespannt sein, wie Wood mit der aktuellen Situation umgeht. Kauft sie weiter dazu oder trennt sie sich wieder von den Papieren? Wenn ihr Newsletter in den späten Abendstunden verschickt wird, gibt es erste Aufschlüsse.

Tencent, Baidu und Pimduoduo

Nach dem scharfen Vorgehen bei Didi verlieren heute viele Aktien aus dem Reich der Mitte den Rückhalt der Anleger. Tencent, die an Didi beteiligt sind, verlieren über 4 Prozent. Die Musiksparte von Tencent erwischt es noch schlimmer. Hier scheinen die Anleger zu befürchten, dass es auch Probleme beim erfassen der Daten geben könnte. Die Aktien der Tencent Music Entertainment Group verlieren mehr als 8 Prozent in der Spitze. Aber auch Alibaba, Baidu Jd.com und Pimduoduo verlieren zwischen 4 und 6 Prozent.

Unsicherheit wird größer

Nachdem zunächst der Handelsstreit zwischen den USA und China eine Belastung für chinesische Aktien war, kommen die größten dunklen Wolken mittlerweile aus dem Reich der Mitte. Viele Experten rätseln, warum China auf einmal so scharf gegen die eigenen Konzerne vorgeht. Ein möglicher Grund könnte sein, dass Peking verhindern möchte, dass sensible Daten auch von anderen Staaten eingesehen werden könnten.

Chance oder Risiko?

Unsicherheit ist für viele Börsianer ein sehr unangenehmer Faktor. Auf lange Sicht dürften allerdings viele der chinesischen Aktien für Freude im Depot sorgen, wenn die Anlegern ihnen die Zeit dafür geben und sich nicht von Tagen wie heute ins Bockshorn jagen lassen . Daher könnten sich bei einigen Aktien durchaus Chancen ergeben. So dürfte Alibaba mittlerweile seine Lektion gelernt haben. Tencent und Baidu waren vor dem Wochenende auch auf dem Wege der Erholung. Beide Aktien gehören mindestens auf die Watchlist.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Nicht alle bekannten chinesischen Aktien liegen heute klar im Minus. Die Papiere von Weibo ziehen um 6 Prozent im Plus. Das Social-Media-Unternehmen geht dem ganzen Regulierungs-Stress wohl aus dem Weg. Wie die Nachrichten-Agentur Reuters bericht verhandelt der Vorstandsvorsitzen darum, dass Social-Media-Unternehmen privatisieren.

Von Markus Weingran

Foto: Oranzy Photography / Shutterstock.com

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