Dax: Leitindex mit schwachem Handelsstart – chinesischer Automarkt mit kräftigen Rücksetzer – Airbus bei Auslieferungen weiter auf Kurs

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Nach einem stabilen Wochenauftakt ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag wieder in die Knie gegangen. Der Dax fiel in den ersten Handelsminuten um 1,17 Prozent auf 15 021,04 Punkte. Damit ringt der Leitindex wieder mit der Chartunterstützung um 15 000 Punkte sowie mit der als längerfristiger Trendindikator geltenden 200-Tage-Linie, die in diesem Bereich verläuft. Nach gut einer Stunde hat sich der Dax allerdings wieder etwas berappelt und kämpft aktuell mit der Marke von 15.100 Punkten.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerter kam am Dienstagmorgen mit Minus 0,92 Prozent und 33 228,93 Zähler ebenfalls schlecht aus den Startlöcher. Allerdings hat der Index für Mittelgroße Werte sein Minus mittlerweile auf 0,3 Prozent reduziert. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone liefert ein geliches Bild. Nach einen Minus von rund 1,3 Prozent zu Handelsbeginn liegt er aktuell rund 0,8 Prozent hinten.

Aktuell treiben die Anleger unter anderem Sorgen wegen der hohen Verschuldung vieler chinesischer Immobilienkonzerne sowie Inflationsängste um. „Die gefährliche Spirale aus steigenden Energiepreisen, zunehmenden Inflationserwartungen und steigenden Renditen am Anleihemarkt dreht sich unaufhörlich weiter und lässt keine Kauflaune aufkommen“, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Chinesischer Automarkt reiht sich in die Problemzonen ein

Der Automarkt im Reich der Mitte hat auch im September einen herben Dämpfer erlitten. Die Auslieferungen von Pkw an die Kunden sackten gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,3 Prozent auf 1,61 Millionen Fahrzeuge ab, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mitteilte. Der Verband misst die Verkäufe von Pkw, SUV, Minivans und kleineren Nutzfahrzeugen. Seit einigen Monaten hakt es nach der Erholung von der Corona-Pandemie im wichtigsten Automarkt der Welt wieder, weil es unter anderem wegen Lockdowns in einigen asiatischen Ländern an Elektronikchips fehlt. Bei Autos mit alternativen Antrieben legten die Verkäufe derweil im September mit 334 000 Wagen auf das Dreifache zu.

China ist für die deutschen Autokonzerne Volkswagen , Daimler und BMW der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt. Volkswagen ist als Marktführer im Massenmarkt des Landes besonders von dem Produktionseinbruch betroffen, zuletzt ließen aber auch Daimler und BMW im Premiumsegment Federn. Aktuell liegen alle deutschen Autobauer im Minus.

Airbus liegt weiterhinauf Kurs

Der Flugzeugbauer hat im September 40 Maschinen an seine Kunden übergeben und damit genauso viele wie im August. Nach den ersten neun Monaten des Jahres summieren sich die Auslieferungen damit auf 424 Verkehrsflugzeuge, wie der Dax-Konzern am Montagabend in Toulouse mitteilte. Für das Gesamtjahr hat sich Airbus-Chef Guillaume Faury etwa 600 Stück zum Ziel gesetzt. Um das Ziel punktgenau zu erreichen, muss der Hersteller im vierten Quartal noch 176 Flugzeuge ausliefern. Unterdessen holte Airbus eine Neubestellung über eine Maschine herein und kam ohne Stornierungen davon.

Üblicherweise legt der Hersteller im Dezember einen Schlussspurt hin, um sein Jahresziel bei den Auslieferungen zu erreichen. Zudem fährt Airbus seit dem Sommer die Produktion seiner Mittelstreckenjets aus der A320-Modellfamilie wieder ein Stück hoch, nachdem er sie 2020 wegen der Corona-Krise deutlich gedrosselt hatte.

Die Nachricht hilft der Airbus Aktie heute nicht auf die Sprünge. Mit einem Minus von 1,6 Prozent gehören die Papiere zu den schwächsten Werten im Dax.

Easyjet erhöht Sitzkapazität

Der britische Billigflieger stockt aufgrund einer anziehenden Nachfrage nach Reisen das Sitzplatzangebot auf. Im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember soll die angebotene Kapazität bis zu 70 Prozent des Niveaus aus dem Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, betragen, teilte die Konkurrentin von Europas größter Billigfluggesellschaft Ryanair am Dienstag in Luton bei London mit. Die jüngste Ankündigung der britischen Regierung, Corone-Beschränkungen zu lockern oder abzuschaffen, treibe die Buchungsdynamik an. Die Nachfrage nach Wintersonnenzielen sei besonders stark. Easyjet erwartet, dass die Kapazität im Geschäftsjahresverlauf weiter steigen wird.

Im Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende September) war das Unternehmen aufgrund des Einbruchs des Flugverkehrs infolge der Pandemie noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Easyjet rechnet mit einem Vorsteuerverlust von 1,135 bis 1,175 Milliarden britischen Pfund (1,34 bis 1,38 Milliarden Euro). Im Vorjahr hatte die Fluggesellschaft hier ein Minus von 835 Millionen Pfund ausgewiesen. Im vierten Quartal habe sich allerdings der Fehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert, hieß es. Easyjet will die vollständigen Zahlen für das Gesamtjahr 2020/21 am 30. November vorlegen.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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