Activision Blizzard: Aktie stürzt nach Q3-Zahlen ab – zwei große Spieletitel verschoben

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Die US-Videospieleschmiede Activision Blizzard hat im Zuge der Veröffentlichung der Q3-Zahlen die Anleger verschreckt und blickt zu US-Handelsstart Verlusten von knapp 14 Prozent ins Auge.

Dabei lassen sich die reinen Zahlen eigentlich sehen: Der Umsatz ist in Q3 um 11 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar geklettert und liegt damit im Marktkonsens – beim Gewinn je Aktie konnte man mit 0,72 Dollar die Erwartungen sogar leicht übertreffen. Vor allem die Online-Shops für die Spiele Call of Duty, Hearthstone und World of Warcraft haben die Kassen klingeln lassen.

Der Ausblick auf das vierte Quartal und damit das Weihnachtsgeschäft war jedoch weniger erfreulich: Das Unternehmen erwartet für diesen Zeitraum einen Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 1,29 Dollar – weniger als die vorher erwarteten 2,95 Milliarden Dollar Umsatz und 1,39 Dollar Gewinn je Aktie.

Den Löwenanteil des herben Crashs dürfte jedoch die Meldung ausgemacht haben, dass mit „Diablo IV“ und „Overwatch 2“ gleich zwei erwartete Flaggschiffe auf das Jahr 2023 verschoben worden sind. Beide Titel kommen aus der Spieleschmiede Blizzard, die vor einigen Jahren mit dem Bereich Activision fusioniert ist, jedoch auf Ebene der Spieleentwicklung noch eigenständig läuft. Das einst als Edelschmiede der Branche bekannte Entwicklerstudio leidet seit Jahren unter einer zunehmenden Abwanderung von Entwicklern, die maßgeblich für die frühen Erfolge wie Diablo, World of Warcraft oder Starcraft verantwortlich waren. Jüngst hatte ein Sexismusskandal die Firma erschüttert und neben dem Abgang von einigen weiteren Entwicklern zu einem Führungswechsel geführt. Die Neuaufstellung des Firmenteils Blizzard dürfte maßgeblich dafür verantwortlich sein, dass sich die Entwicklungszeit für die Spiele deutlich verlängert. Im Earnings Call wurde von der Firma daraufhingewiesen, dass man gewisse Schwierigkeiten habe, vakante Stellen mit ausreichend qualifizierten Personal zu besetzen. Der Skandal dürfte dem Ruf als top Arbeitgeber der Branche deutlich geschadet haben.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Casimiro PT / Shutterstock.com

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