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dpa-AFX · Uhr
    Forrester-Studie: Banken entdecken Nachhaltigkeit als strategischen
Wettbewerbsvorteil
Hamburg (ots) - Für 79 Prozent der Entscheider von Banken in Deutschland rückt
die gesellschaftliche Verantwortung als Thema auf die strategische Shortlist.
Das ergibt eine Sonderauswertung zur Studie "Digital Banking Experience Report"
von Sopra Steria, durchgeführt vom Marktforschungsunternehmen Forrester.
Digitalbanken (85 Prozent) stufen Nachhaltigkeit häufiger als Top-Thema ein als
traditionelle Banken und Sparkassen (77 Prozent).

Die Finanzbranche in Deutschland leidet unter einem Reputationsdefizit beim
Thema Nachhaltigkeit. Jedes zweite Institut arbeitet beispielsweise mit
E-Commerce-Marktplätzen wie Amazon und Etsy zusammen oder plant eine Kooperation
in einem digitalen Ökosystem. Einige der Plattformen stehen allerdings immer
wieder in der Kritik, beispielsweise ihre Arbeitsbedingungen. Zudem fällt es den
Instituten schwer, sich bei nachhaltigen Finanzierungen und Anlageprojekten
glaubhaft zu positionieren. Auch mangels Aufmerksamkeit in den Chefetagen: Noch
im vergangenen Jahr bezeichnete nur jede fünfte Bank das Thema Nachhaltigkeit
als Wettbewerbsvorteil, so die Befragung What's Your Edge? - Wettbewerbsvorteile
im Entscheider-Check des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Sopra
Steria.

Das soll nun schlagartig anders werden: In erster Linie reagieren die Banken auf
den wachsenden Druck von Seiten der Bankenaufsicht. Es gibt die Aufforderung der
EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA zur Vorlage zehnjähriger Klimapläne.
EZB-beaufsichtigte Institute müssen zudem 2022 einen so genannten
Klimastresstest absolvieren. In einem komplexen Verfahren geht es darum, die
Treibhausgasemissionen der Firmenkunden von Banken sowie die daraus entstehenden
Risiken zu erfassen.

77 Prozent der traditionellen Banken und Sparkassen priorisieren das
Risikomanagement. Digitalbanken legen den Schwerpunkt auf das Vertrauen auf
Kundenseite. Sie wollen so Boden gegenüber renommierten Instituten gutmachen: 72
Prozent der Digitalinstitute haben eine eigene Funktion oder ein Team für
Nachhaltigkeit geschaffen, um das Thema unternehmensweit zu steuern, so der
Digital Banking Experience Report.

Biobanken als Coolnessfaktor

Eine fest im Unternehmen verankerte Nachhaltigkeitsstrategie müssen vor allem
traditionelle Banken noch aufbauen. "Nachhaltigkeit wird sehr bald ein Thema
sein, das alle abdecken müssen. Viele Institute laufen Gefahr, dass sie sich
nicht differenzieren können, weil sie das Thema nicht konsequent genug im
gesamten Unternehmen ausrollen und keine passenden Geschäftsmodelle entwickeln",
sagt Robert Bölke, Management- und Strategieberater von Sopra Steria Next.
Einige Neobanken gehen radikaler vor. Ein Beispiel ist die Tomorrow Bank aus
Hamburg: Das Institut ordnet sein komplettes Angebot dem Thema Nachhaltigkeit
unter - bis zur Kreditkarte aus Holz.

"Wir stehen vor einem veränderten Wettbewerb um Kundinnen und Kunden, der dem an
der Supermarkttheke gleicht. Wie bei Fleisch oder Gemüse wird es auch verstärkt
Bioprodukte im Finanzbereich geben", so Bölke.

Institute mit transparenten Finanzierungs- und Anlagekriterien, die sich an
Umwelt, Sozialem und guter Unternehmensführung (Environment, Social, Governance
- ESG) orientieren, werden bei vielen Kunden im Vorteil sein. Drei Viertel der
Europäer seien bereit, ihre Bank auf Basis von Nachhaltigkeitskennzahlen und
CSR-Aktivitäten auszuwählen, zeigt eine Studie der französischen Bank Oney,
erhoben für die Länder Frankreich, Spanien, Portugal und Ungarn. Kunden würden
demnach verstärkt Banken honorieren, die ihnen beispielsweise bessere
Konditionen anbieten, wenn sie ein E-Auto finanzieren, als wenn sie einen Kredit
für einen Benziner vergeben.

CO2-Fußabdruck-Rechner reichen nicht

Ein Großteil der Banken in Deutschland behandelt das ESG-Thema vor allem als
Pflichtaufgabe im Firmenkundengeschäft und als Randthema im Geschäft mit
Privatkunden. Sie bieten Kontoinhabern beispielsweise Transparenz über ihr
eigenes Kaufverhalten. In die Banking-App integrierte Rechner wandeln Ausgaben
in CO2-Mengen um. Zudem können Kontoinhaber ihren CO2-Verbrauch ausgleichen,
indem sie direkt aus der App heraus Klimaschutzprojekte unterstützen. Die
Deutsche Bank möchte beispielsweise mit ihrem "CO2-Indikator" bis Jahresende
250.000 Kundinnen und Kunden von den Vorteilen des Instruments überzeugen.

Eine nachhaltige Finanzberatung oder die Incentivierung eines nachhaltigen
Einkaufsverhaltens muss sich bei Banken in der Fläche erst etablieren. "Die
Banken spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung eines CO2-bewussten
Lebensstils der Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie sollten ihr Zugpferd im
Wettbewerb, die Beratungskompetenz, auf ESG-Themen übertragen und Kunden durch
die Anbindung externer Datenlieferanten noch bessere Analysen und vor allem
konkrete Empfehlungen zum Anpassen ihres Lebensstils liefern", sagt Robert Bölke
von Sopra Steria Next.

Hintergrundinformationen

Für die Studie Digital Banking Experience Report wurden Interviews mit 760
Führungskräften von Finanzinstituten in fast 30 Ländern zu aktuellen Prioritäten
und zukünftigen Trends in der Branche geführt - 29 Banken aus Deutschland wurden
befragt, das entspricht rund vier Prozent der globalen Stichprobe. Die Studie
bietet einen umfassenden Überblick über den digitalen Reifegrad der Banken und
ihre Innovationsagenda für die kommenden Jahre.

Um den Report herunterzuladen, klicken Sie HIER (https://www.soprasteria.de/news
room/publikationen/studien/free/digital-banking-experience-report) . Die
Sonderauswertung zu Deutschland stellen wir auf Anfrage zur Verfügung.

Für die Studie Wettbewerbsvorteile im Entscheider-Check hat das
Meinungsforschungsinstitut Civey vom 7. September bis 13. Oktober 2020 im
Auftrag von Sopra Steria 1.000 privatwirtschaftliche Entscheider von großen
Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zur Kenntnis und Bewertung der
Wettbewerbsvorteile im eigenen Unternehmen befragt. Um die vollständige Studie
herunterzuladen, klicken Sie HIER (https://www.soprasteria.de/newsroom/publikati
onen/studien/free/studie-whats-your-edge) .

Über Sopra Steria

Als ein führender europäischer Management- und Technologieberater unterstützt
Sopra Steria seine Kunden dabei, die digitale Transformation voranzutreiben und
konkrete und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Sopra Steria bietet mit
Beratung, Digitalisierung und Softwareentwicklung umfassende
End-to-End-Lösungen, die große Unternehmen und Behörden wettbewerbs- und
leistungsfähiger machen - und zwar auf Grundlage tiefgehender Branchenexpertise,
innovativer Technologien und eines kollaborativen Ansatzes. Das Unternehmen
stellt die Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns mit dem Ziel, digitale
Technologien optimal zu nutzen und eine positive Zukunft für seine Kunden zu
gestalten. Mit 46.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in fast 30 Ländern
erzielte der Konzern 2020 einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist an der Euronext Paris (Compartment A) gelistet
- ISIN: FR0000050809

Weitere Informationen finden sich unter http://www.soprasteria.de/newsroom

Pressekontakt:

Sopra Steria:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: mailto:nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: mailto:e.klein@faktor3.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/50272/5070090
OTS:               Sopra Steria SE

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