3 Gründe, warum Walt Disney sich nicht wirklich schwertut im Streaming-Geschäft

The Motley Fool · Uhr
Streaming-Aktie

Walt Disney (WKN: 855686) tut sich schwer im Streaming-Geschäft: Das ist eine Schlagzeile, die ich zuletzt gelesen habe. Der Verweis ist natürlich relativ klar: Es geht um die frischen Quartalszahlen, die der US-amerikanische Medien- und Freizeitkonzern verkündet hat.

Kurzfristig orientiert mag das richtig sein. Per Ende des letzten Quartals lagen die Nutzer von Disney+ bei lediglich 118,1 Mio. Das entspricht lediglich einem leichten Wachstum im Vergleich zu den vorherigen 116 Mio. Streamern per Ende des vergangenen Quartals.

Aber heißt das, dass sich Walt Disney jetzt schwertut, was das Streaming angeht? Wirklich bemerkenswert, diese Aussage, wenn du mich fragst. Vor allem der Blick weiter zurück zeigt, dass das so eigentlich nicht sonderlich haltbar ist.

Walt Disney fiel das Streaming bislang einfach zu leicht

Ich würde an dieser Stelle definitiv anders argumentieren und sagen: Walt Disney fiel das Streaming bislang bloß zu leicht. Auch der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass das Wachstum weiterhin fantastisch ist. Mit 118,1 Mio. Abonnenten liegt Disney+ schließlich alleine 60 % über dem Vorjahresniveau mit 73,7 Mio. Abonnenten.

Wenn wir es daher sehr verkürzt ausdrücken wollen: Ein Streaming-Wachstum von lediglich ca. 2,1 Mio. Abonnenten in einem einzelnen Quartal ist nicht ausreichend, um dem Erfolg der vergangenen Quartale und Jahre gerecht zu werden. Die Vergleichswerte passen einfach nicht zusammen und genau das führt jetzt dazu, dass es zu Aussagen kommt wie: Walt Disney tut sich plötzlich im Streaming schwer.

Auch das Marktumfeld sollten wir betrachten. Möglicherweise hatte Netflix einen Achtungserfolg mit Squid Game, der etwas Aufmerksamkeit hin zu den frühen Herbstmonaten genommen hat. Außerdem hat es im Sommer vermehrt Öffnungen gegeben. Vielleicht führte das einfach bloß dazu, dass es jetzt ein einzelnes schwieriges Quartal gegeben hat.

Vergessen dürfen wir außerdem nicht, dass es mehr gibt als bloß Disney+. ESPN+ verzeichnete im Quartalsvergleich ein Wachstum von 14,9 Mio. Abonnenten auf 17,1 Mio., was ebenfalls 2,2 Mio. mehr Mitglieder sind. Hulu schaffte ebenfalls ein Wachstum von 1,0 Mio. Abonnenten. Mit einem Streaming-Wachstum von 5 Mio. Abonnenten auf insgesamt 179 Mio. Nutzer ist das Wachstum damit eigentlich ziemlich solide. Wobei, wie gesagt, ESPN+ jetzt kurzfristig das Zugpferd gewesen ist.

Vielleicht ein falscher Fokus

Walt Disney hat für mich daher kein Streaming-Problem. Nein, sondern vielleicht bloß ein Fokusproblem. Im Kern geht es fast nur um Disney+ und das Nutzerwachstum. Ein einzelnes schwächeres Quartal reicht aus, damit es heißt: Der US-amerikanische Medien- und Freizeitkonzern tut sich schwer.

Natürlich mag das mit Blick auf das letzte Vierteljahr plausibel sein. Aber nicht in Gänze und vor allem nicht, wenn wir längerfristig zurückblicken. Streaming ist für den US-Konzern weiterhin ein Erfolgsmodell. Nur jetzt ein wenig wachstumsschwächer.

Der Artikel 3 Gründe, warum Walt Disney sich nicht wirklich schwertut im Streaming-Geschäft ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Walt Disney.

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