OMV: Per Revolution und Aufspaltung zur nachhaltigen Zukunft?

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Die OMV (WKN: 874341) ist die einzige verbleibende Aktie in meinem Portfolio, deren Performance besonders von den Rohstoffpreisen abhängt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 92 % im Vergleich zum Vorjahr und verdreifachte seinen freien Cashflow vor Dividendenzahlungen.

Diese starke Entwicklung wurde durch die erstmalige Vollkonsolidierung von Borealis begünstigt. Der Kunststoffproduzent stellt die Zukunft im OMV-Konzern dar. Medienberichten zufolge gibt es daher auch Überlegungen, das Upstream-Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas auszugliedern und an Finanzinvestoren zu verkaufen. Ist das der ideale Zeitpunkt für Investoren, ihre Anteile zu verkaufen?

Macht die Aufspaltung der OMV Sinn?

Die Bedeutung der fossilen Brennstoffe wird in den kommenden Jahrzehnten höchstwahrscheinlich abnehmen. Dies wird durch die aktuelle Debatte über die globale Erwärmung deutlich. Hinzu kommt, dass die Erträge in der Öl- und Gasexploration aufgrund der ständigen Verschiebung von Angebot und Nachfrage stark mit der Preisentwicklung schwanken. 57 % des Vermögens der OMV entfallen auf dieses Segment. Es bindet daher viel Kapital.

Andererseits konnte die OMV in den letzten Jahren große Fortschritte machen. Die Sparte konnte die Produktionsmengen verdoppeln und die Produktionskosten seit 2015 um die Hälfte senken. Das Segment erwirtschaftet 73 % des Umsatzes mit anderen Segmenten des Unternehmens. In den ersten neun Monaten trug das Segment außerdem 30 % zum Betriebsergebnis der Gruppe bei und erzielte eine operative Marge von 27 %.

Mit der Akquisition von Borealis steigt der Eigenbedarf an Rohöl als Rohstoff im Unternehmen. Aufgrund der eigenen Produktion ist die OMV zu einem gewissen Grad unabhängiger von Preisschwankungen auf den Weltmärkten. Die zu erwartenden hohen Cashflows aus dem Upstream-Geschäft stellen der OMV Mittel für den Umbau zu einem nachhaltigeren Unternehmen zur Verfügung. Ob der Verkauf des Upstream-Geschäfts sinnvoll ist, hängt daher stark von dem erzielbaren Preis ab.

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Meiner Meinung nach hat die OMV mit der Übernahme von Borealis vieles richtig gemacht. 60 % der Marge werden mit Spezialprodukten erzielt, was eine erhöhte Ertragsstabilität verspricht. Darüber hinaus verfügen die OMV und Borealis über starke Technologien für das chemische und mechanische Recycling. Bis 2025 möchte Borealis die Produktionsmenge von recycelten Polyolefinen verdreifachen.

In den nächsten Jahren dürfte der freie Cashflow der OMV mindestens 2,5 Milliarden Euro betragen. Das Unternehmen wird derzeit an der Börse mit 23,7 Mrd. US-Dollar bewertet. Daraus ergibt sich eine Free Cashflow-Rendite von über 10 %. Ein Teil davon wird auch jährlich als Dividende ausgeschüttet. Der neue CEO Alfred Stern möchte seine langfristige Strategie im ersten Quartal 2022 vorstellen. Wenn er damit die Kapitalmärkte überzeugen kann, könnte ich mir einen weiteren Kurssprung vorstellen.

Der Artikel OMV: Per Revolution und Aufspaltung zur nachhaltigen Zukunft? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von OMV. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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