onvista-Börsenfuchs: Futter für Bullen und Bären

onvista · Uhr

Hallo Leute! Jetzt geht’s richtig los. Jeden Tag neue Ausblicke aufs kommende Jahr mit mehr oder weniger konkreten Börsenprognosen. Meine erste Zwischenbilanz: Es ist für jeden was dabei, für Bullen und Bären. Doch, meine Freunde, man kann’s auch genauer zusammenfassen. Und zwar abhängig vom zeitlichen Horizont. Denn die nächsten Wochen und Monate bereiten unserer Wirtschaft und den Finanzanalysten noch viel Kummer. Spätestens ab Sommer 2022 soll es aber wieder aufwärts gehen – auch mit den Aktienkursen.

Dass es den Investoren momentan schwerfällt, mutig weit nach vorn zu blicken, zeigt di4e jüngste Börsenentwicklung. Denn die Rekordlaune ist erst einmal futsch. Die vierte Corona-Welle und die Lieferengpässe sind einfach nicht dauerhaft zu schlucken. So ist auch der erneut abwärts gerichtete Ifo-Geschäftsklimaindex keine Überraschung, aber eine Bestätigung für die zunehmende Unsicherheit: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich verschlechtert. Die Unternehmen waren laut November-Umfrage weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem zeigt sich zunehmender Pessimismus bei den Erwartungen. Lieferengpässe und Corona machen den Unternehmen zu schaffen.

Druckfrisch ist auch der Ausblick auf 2022 der DZ Bank: Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen und massiver Lieferkettenprobleme guckt das genossenschaftliche Research zuversichtlich aufs kommende Jahr. Die Analysten erwarten ab dem zweiten Quartal eine kräftige wirtschaftliche Erholung, die von Nachholeffekten getrieben wird. Dabei sollen die weiterhin niedrigen Zinsen und die aufgestauten Produktionsaufträge die groß0en Aktienindizes zu neuen Rekorden treiben. Für den Dax sagt die DZ zum Ende 2022 ein Niveau von 18.000 Punkten voraus. Hey, das wäre eine kraftvolle Klettertour! Und was bleibt davon übrig? Die Inflation soll im Jahresverlauf nachlassen.

Verhaltener klang es vorher beim Helaba Research: Am Aktienmarkt rechnen wir angesichts der mittlerweile erreichten Rekordstände, hoher Bewertungen und weiterhin bestehender Unsicherheiten wie hinsichtlich der Corona-Pandemie zunächst mit einer Korrektur und auf Jahressicht mit einer Seitwärtsphase unter hoher Volatilität. Der Dax dürfte gegen Jahresende wieder bei rund 16.000 Zählern notieren. Voll bullisch dagegen das UBS Asset Management: „Wir hingegen sehen sehr starke Anzeichen, dass Wachstum und Inflation in diesem Zyklus höher steigen als es in den Märkten eingepreist ist. Wir denken, die sehr robuste wirtschaftliche Expansion wird zu einer Outperformance der zyklischen Sektoren führen wie Finanzen und Energie. Regional sollten sich die Aktienmärkte in Europa und Japan überdurchschnittlich entwickeln.“

Mir ist dieser Anlagehorizont noch zu kurzfristig. Und die Pandemie ist ohne Beispiel. Es fehlen also passende Erfahrungen. Deshalb brauchen die Profis für ihre kurz- bis mittelfristigen Prognosen noch jede Menge spekulatives Futter.

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel