Markt-Update: Neue Spekulationen um Porsche-Börsengang, K+S nach Ausblick gefragt, Siemens Energy fangen sich auf niedrigem Niveau

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Ermuntert von starken Firmenbilanzen fassen sich Anleger ein Herz und kaufen europäische Aktien. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Mittwoch um jeweils mehr als 1,5 Prozent auf 15.487 beziehungsweise 4198 Punkte. Bei Staatsanleihen griffen Investoren ebenfalls wieder zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf 0,228 Prozent. „Die positiven Geschäftszahlen sind nicht nur Einzelfälle“, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Sie signalisierten eine robuste Erholung der Konjunktur und drängten Zinserhöhungssorgen in den Hintergrund.

Am Donnerstag kommen neue US-Inflationsdaten

Diese könnten am Donnerstag allerdings wieder zunehmen, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. „Die Zahlen werden abzuschätzen helfen, ob die Notenbank Fed im März mit einer Zinserhöhung von einem Viertel oder einem halben Prozentpunkt startet“, prognostizierten die Analysten der ING Bank. Experten erwarten für Januar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 7,3 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie sei auf 5,9 Prozent angezogen. Vor diesem Hintergrund notierte der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, kaum verändert bei 95,453 Punkten.

Spekulationen um Börsengang von Autobauer Porsche

Am deutschen Aktienmarkt gehörte Volkswagen mit einem Kursplus von sieben Prozent zu den Favoriten. Börsianer verwiesen auf die Gedankenspiele um einen Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche. Dies gab auch dem VW-Mehrheitsaktionär Porsche SE Auftrieb, dessen Titel acht Prozent gewannen.

Ausblick verhilft K+S zu Hoch seit August 2018

Prognosen von K+S für das laufende Geschäftsjahr haben den Kurs der Aktie am Mittwochmittag nach oben getrieben. Mit plus 4,2 Prozent auf 19,87 Euro stiegen sie auf den höchsten Stand seit August 2018. Zuletzt betrug der Aufschlag noch 4 Prozent. Der Düngemittelproduzent rechnet in diesem Jahr mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro. Nach eigener Aussage liegt das Unternehmen damit über der aktuellen Markterwartung.

Siemens Energy fangen sich auf niedrigem Niveau

Die Papiere von Siemens Energy haben am Mittwoch im Xetra-Handel deutlich zugelegt und damit die vorbörslichen Kursverluste nach den endgültigen Quartalszahlen erst einmal abgehakt. Im ebenfalls festen Dax gewannen sie zuletzt 1,8 Prozent auf 19,45 Euro. Gleichwohl bewegen sie sich damit weiter auf niedrigem Niveau. Vor knapp drei Wochen war der Kurs infolge einer Gewinnwarnung eingebrochen, er kam seitdem über 20 Euro kaum hinaus.

Alles in allem habe das Zahlenwerk keine größeren Überraschungen mehr parat gehabt, schrieb Analyst Simon Toennessen vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung. Er betonte aber nochmals die wegen der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa gesenkten Ziele des Elektro- und Energietechnikherstellers für das Wachstum und die Profitabilität im laufenden Jahr.

Die anhaltenden Probleme bei Siemens Gamesa brockten Siemens Energy einen kräftigen Verlust ein. Grund für das Minus sind vor allem hohe Verluste der spanischen Tochter durch Probleme mit Windkraft-Projekten an Land. Die Schwierigkeiten bei Gamesa waren bereits im Januar bekannt geworden. Siemens Energy hatte daraufhin seine Prognose gekappt und tauscht den erst 2020 eingesetzten Gamesa-Chef Andreas Nauen zum 1. März für den aktuellen Energy-Vorstand Jochen Eickholt aus. Eine Kapitalerhöhung bei Gamesa sei derzeit aber nicht notwendig, hieß es am Morgen von Siemens Energy.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: REDPIXEL.PL / Shutterstock.com

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