ROUNDUP: Societe Generale überrascht mit Rekordgewinn - Aktie legt zu

dpa-AFX · Uhr

PARIS (dpa-AFX) - Der französischen Großbank Societe Generale ist im zweiten Corona-Jahr ein überraschend hoher Rekordgewinn gelungen. Dank gestiegener Erträge und einer gesunkenen Risikovorsorge für gefährdete Kredite stand unter dem Strich ein Überschuss von gut 5,6 Milliarden Euro, wie das Institut am Donnerstag in Paris mitteilte. Das war mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im Vorjahr hatte die Bank infolge der Corona-Krise und Kosten für den Konzernumbau einen Verlust von 258 Millionen Euro erlitten - den ersten Fehlbetrag seit Jahrzehnten.

An der Börse kam der Rekordgewinn gut an. Die Societe-Generale-Aktie legte am Morgen um bis zu knapp sechs Prozent auf 37,675 Euro zu. Damit war sie zweitstärkster Wert im französischen Leitindex Cac 40 und Spitzenreiter im europäischen Bankenindex Stoxx 600 Banks . Seit dem Jahreswechsel hat das Papier bereits fast ein Viertel an Wert gewonnen und wird längst teurer gehandelt als vor dem Corona-Crash an den Finanzmärkten im Februar 2020.

Im abgelaufenen Jahr legten die Erträge der Societe Generale um fast 17 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro zu. Das lag vor allem am Wertpapierhandel und an den Beratungsleistungen rund um das Kapitalmarktgeschäft. Die Erträge der gesamten Sparte sprangen im Jahresvergleich um ein Viertel in die Höhe. Im Privatkundengeschäft in Frankreich und im Ausland fielen die prozentualen Zuwächse nur einstellig aus.

Andererseits musste die Bank deutlich weniger Geld für drohende Kreditausfälle zur Seite legen. Die Risikovorsorge sank um fast 80 Prozent auf 700 Millionen Euro. Jetzt will die Bank die Hälfte des um Sondereffekte bereinigten Jahresgewinns an die Aktionäre zurückgeben. Dazu plant die Bank eine Dividende von 1,65 Euro je Aktie und will für 915 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen.

Die Bank gehe mit Zuversicht in das neue Jahr, sagte Unternehmenschef Frederic Oudea. So legt die Societe Generale ihr Filialnetz mit dem ihres Ablegers Credit du Nord zusammen, die Zahl der Geschäftsstellen soll dadurch früheren Angaben zufolge bis zum Jahr 2025 auf etwa 1500 sinken. Außerdem will das Institut sein Auto-Leasing-Geschäft mit der milliardenschweren Übernahme von des Anbieters LeasePlan ausbauen. Die hauseigene Online-Bank Boursorama soll zudem die Privatkunden der niederländischen Bank ING in Frankreich übernehmen./stw/zb/stk

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