Aktien New York Ausblick: Kaum Erholung in Sicht nach Inflationsschock

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger am US-Aktienmarkt haben den Schrecken über hohe Inflationszahlen und damit einhergehenden Zinssorgen zunächst ein Stück weit verdaut. Eine Erholung vom Kursrückschlag am Donnerstag ist vor dem Wochenende allerdings kaum in Sicht: Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial am Freitag eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,05 Prozent höher bei 35 260 Punkten, zwischenzeitlich hatten sich allerdings auch Verluste angedeutet. Sein Wochenplus würde sich damit auf knapp ein halbes Prozent belaufen. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 , der noch stärker unter Druck geraten war, sah IG vorbörslich 0,14 Prozent im Plus bei 14 727 Zählern.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Verbraucherpreise in den USA im Januar gegenüber dem Vormonat um überraschend starke 7,5 Prozent gestiegen waren - das bedeutet die höchste Inflationsrate seit gut 40 Jahren. Sie liegt damit weiter deutlich über dem zweiprozentigen Inflationsziel der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter haben deshalb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie bereits für den März eine erste Leitzinserhöhung in der Pandemie signalisiert und geraten nun immer mehr unter Zugzwang.

Druck auf die Aktienkurse kam am Donnerstag vor allem auf, nachdem James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, sagte, er befürworte eine Leitzinsanhebung um einen vollen Prozentpunkt bis Juli.

Die wenigen kursbewegenden Unternehmensnachrichten wurden vor dem Wochenende unterschiedlich aufgenommen. Der Sportartikelhersteller Under Armour konnte mit seinen Geschäftszahlen nicht überzeugen: Die Aktien büßten vorbörslich mehr als zwei Prozent ein, nachdem der Nike -Konkurrent für das vergangene Quartal einen Ergebnisrückgang berichtet hatte. Auch das angehobene Umsatzziel für das laufende Quartal versöhnte die Anleger nicht.

Dagegen ging es für Expedia-Titel nach dem jüngsten Zwischenbericht um rund sechs Prozent hoch, womit sie ihre Rekordjagd fortsetzen dürften. Das Online-Reiseunternehmen schaffte es zum Abschluss des vergangenen Jahres trotz der weiter grassierenden Corona-Pandemie wieder in die Gewinnzone. Die britische Bank Barclays und ihre Schweizer Konkurrentin Credit Suisse hoben daraufhin ihre Kursziele für die Aktie an und bestätigten ihre Kaufempfehlungen. Seit Jahresbeginn steht bereits ein Kursplus von über neun Prozent zu Buche - der Nasdaq 100 hat im selben Zeitraum knapp zehn Prozent verloren.

Die vortags schwachen DaVita-Aktien verteuerten sich um ein halbes Prozent, nachdem der Dialyseanbieter über einen Ergebnis- und Umsatzanstieg im vergangenen Quartal berichtet hatte. Der erneut gesenkte Ausblick des FMC -Rivalen fiel demgegenüber nicht ins Gewicht./gl/mis

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