Siemens Energy-Aktie: Warum der Kurssturz noch weitergehen könnte

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Bei Siemens Energy (WKN: ENER6Y) läuft es einfach nicht rund. Dabei sah noch vor etwa einem Jahr alles bestens aus. Die Geschäfte liefen gut und die frisch an der Börse gelistete Aktie kletterte von einem Kurshoch zum nächsten. Zeitweise ging es sogar auf mehr als 30 Euro je Aktie rauf. Inzwischen kann man von so einem Kurs nur noch träumen. Seit einigen Monaten fällt der Aktienkurs kontinuierlich. Aktuell kostet eine Aktie nur noch knapp 19 Euro (Stand 10.02.2022).

Obwohl die Aktie damit schon mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt hat, ist es nicht auszuschließen, dass es noch weiter runter gehen wird.

Verkehrte Welt bei Siemens Energy

Denn Siemens Energy hat mit massiven Problemen zu kämpfen. Und diese Probleme zu beseitigen, könnte Jahre dauern.

Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass insbesondere die Tochter Siemens Gamesa Renewable Energy (WKN: A0B5Z8) Kopfschmerzen bereitet. Dabei gilt der Hersteller von Windkraftanlagen eigentlich als Hoffnungsträger des Konzerns. Denn der andere große Geschäftsbereich umfasst das Geschäft mit Gasturbinen. Hier läuft es seit Jahren eher schleppend und in Zukunft wird es sicher nicht einfacher. Denn der Trend geht weltweit zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen.

Aktuell hat man bei Siemens Energy aber eine verkehrte Welt. Das Geschäft mit den Gasturbinen wirft hohe Gewinne ab und mit den Windrädern verliert man eine Menge Geld. Insgesamt hat Siemens Energy deshalb im vergangenen Quartal einen Nettoverlust von 240 Mio. Euro verbucht. Siemens Gamesa hat mit einem Verlust von mehr als 400 Mio. Euro die Gewinne des anderen Geschäftsbereichs mehr als aufgezehrt.

Winken in diesem Jahr endlich Gewinne?

Und genau so wird es wohl auch erst mal weitergehen. Denn Siemens Energy musste wegen der schlechten Zahlen und des schwachen Ausblicks der Konzerntochter die eigene Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren. Nun erwartet man einen etwa stagnierenden Umsatz und eine Gewinnmarge vor Sonderposten, Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) von 2 bis 3 %. Das klingt erst mal gar nicht so schlecht. Immerhin ist die Marge ja noch positiv. Also erwartet Siemens Energy wohl einen Gewinn, oder?

Leider nicht! Denn in dieser Betrachtung werden eine ganze Menge Kosten unberücksichtigt gelassen, die aber zweifellos reale Kosten sind. Alleine die Zinskosten beliefen sich im letzten Geschäftsjahr beispielsweise auf mehr als 120 Mio. Euro. Insgesamt stand im letzten Geschäftsjahr trotz einer Ebita-Gewinnmarge von 2,3 % ein Nettoverlust von 560 Mio. Euro in den Büchern. Das lässt nichts Gutes für das laufende Jahr erahnen.

Noch dazu prüft Siemens Energy derzeit, ob die Prognose für das nächste Geschäftsjahr gehalten werden kann. Vielleicht warten hier also noch weitere böse Überraschungen auf die Anleger. Angesichts der unklaren Aussichten und der Tatsache, dass auch dieses Jahr wohl nicht mit einem Nettogewinn gerechnet werden kann, dürfte es schwierig werden, einen Kursanstieg zu rechtfertigen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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