Amadeus Fire, Norma, Vitesco und MTU setzt sich nach Zahlen an die Spitze im Dax – die wichtigsten News zum Börsenstart

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Die Erleichterungsrallye im Dax kommt heute wieder etwas ins Stocken. Die Bremsklötze kommen erneut aus Übersee. US-Präsident Joe Biden scheint nicht wirklich eine Entspannung im Ukraine-Konflikt zu sehen. Zu Meldungen der russischen Regierung, einige Militäreinheiten zögen von der ukrainischen Grenze ab, sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weißen Haus: „Das wäre gut, aber wir haben das noch nicht verifiziert.“ Ein Einmarsch sei „immer noch“ eine klare Möglichkeit. Falls Russland sich für den Weg der Gewalt entscheide, würden die USA schnell und entschlossen handeln, drohte Biden in Richtung Kreml.

Dann wird heute Abend noch das Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank veröffentlicht. Sollten sich aus den Fed-Minutes klare Zeichen für einen großen Zinsschritt im März ergeben, dann könnte dies die Märkte erneut belasten. Im Moment hoffen die Marktteilnehmer, dass die Fed die Zinserhöhungen gemächlich angeht und im März mit einem kleinen Zinsschritt starten.

Nach der deutlichen Erholung legt der Dax heute zu Handelsstart nur leicht zu. das deutsche Börsenbarometer startet mit einem Plus von 0,21 Prozent und 15445,83 Punkten in den Handelstag

MTU: Gute Zahlen mit einem kleinen Haar in der Suppe

Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach Angaben vom Mittwoch einen Umsatz von knapp 4,2 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von fünf Prozent. Damit verfehlten die Münchner aber die selbstgesteckte Marke von 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro. Sowohl im Geschäft mit neuen Triebwerken als auch in der Instandhaltung hätten die Erlöse unter den Erwartungen gelegen, sagte MTU-Chef Reiner Winkler.

Beim Gewinn profitierte MTU allerdings von seinem Sparkurs. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 13 Prozent auf 468 Millionen Euro, die Gewinnmarge stieg auf 11,2 Prozent nach 10,5 Prozent im Jahr 2020. „Trotz der anhaltenden Verwerfungen und Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie blicken wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, in dem wir unsere Ergebnis- und Cashflow-Prognose voll erreicht haben“, sagte Winkler.

Für das laufende Jahr zeigte sich MTU zuversichtlich und bekräftigte seine Prognose vom November. Der Umsatz dürfte auf 5,2 bis 5,4 Milliarden Euro steigen, der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) um einen mittleren Zwanziger-Prozentbereich zulegen. Zugute komme dem Unternehmen der hohe Auftragsbestand: Ende 2021 standen Bestellungen im Volumen von 22,2 Milliarden Euro in den Büchern, so viele wie nie zuvor. Allein in der zivilen Instandhaltung seien Aufträge über 4,6 Milliarden Dollar eingegangen. „Das ist vor allem vor dem Hintergrund der schwierigen Marktsituation ein Beleg für die starke Marktposition der MTU“, sagte Winkler.

Vitesco: Vorläufige Eckdaten finden gefallen

Der Autozulieferer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr im Tagesgeschäft wieder schwarze Zahlen geschrieben und etwas besser abgeschnitten als erwartet. Das ehemals zu Continental gehörende Unternehmen steigerte den Umsatz nach vorläufigen Zahlen um rund 4 Prozent auf 8,35 Milliarden Euro, wie Vitesco am Dienstag nach Börsenschluss überraschend in Regensburg mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit rund 149 Millionen Euro deutlich im Plus, nachdem der Antriebsspezialist im von Corona-Lockdowns belasteten Vorjahr einen operativen Verlust von 95 Millionen Euro eingefahren hatte. Damit verdiente Vitesco im vergangenen Jahr mehr, als Analysten erwartet hatten.

Auch beim freien Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) von 113 Millionen Euro lag das im SDax notierte Unternehmen etwas besser als von Experten gedacht, beim Umsatz allerdings etwas schwächer. Die Aktie legte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss zuletzt fast drei Prozent zu.

Das Unternehmen will detailliertere Zahlen am kommenden Montag (21. Februar) bekannt geben, der Geschäftsbericht soll am 25. März folgen.

Amadeus Fire: Zahlen kommen gut an

Der Personaldienstleister ist im vergangenen Jahr auch dank der teils angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt stark gewachsen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) stieg 2021 im Jahresvergleich um knapp 62 Prozent auf 66,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Resultate mitteilte. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 war das Plus noch etwas größer. Das Management selbst hatte mehr als 65 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Der Umsatz stieg 2021 um fast ein Drittel auf 372,4 Millionen Euro. Beide Unternehmensbereiche – Personaldienstleistungen und Weiterbildung – trugen zum Wachstum bei, wenngleich das Geschäft mit Weiterbildungen im zweiten Halbjahr die neue Corona-Welle ein Stück weit zu spüren bekam.

Norma: Vorläufige Zahlen lesen sich gut

Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma hat im Gesamtjahr 2021 dank einer hohen Nachfrage aus der chinesischen Fahrzeugindustrie sowie einem wachsenden Geschäft mit Wassermanagement-Lösungen deutlich mehr verdient. Allerdings bremsten im vierten Quartal die weltweiten Lieferketten-Engpässe die Erholung von Ergebnis und Marge. „Die weltweite wirtschaftliche Erholung hat die Nachfrage nach unseren Verbindungslösungen wieder angekurbelt“, sagte Konzernchef Michael Schneider bei Vorlage von vorläufigen Zahlen zum Gesamtjahr am Mittwoch im hessischen Maintal bei Frankfurt.

Die Erlöse kletterten 2021 im Jahresvergleich um 14,7 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro, wie der im Nebenwerteindex SDax notierte Zulieferer mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) legte auf 113,8 Millionen Euro zu nach 45,3 Millionen Euro im Vorjahr. Unter anderem wirkten sich Einsparungen positiv aus, hieß es. Die entsprechende Marge stieg von 4,8 auf 10,4 Prozent. Damit traf das Unternehmen seine eigenen Jahresziele.

Marriott: Aktie nach Zahlen auf Rekordhoch

Der US-Hotelkonzern erfreut Anleger mit einem überraschend starken Geschäftsbericht. Im vierten Quartal konnte der Hilton -Rivale den Umsatz trotz Belastungen durch die grassierende Omikron-Virusvariante auf 4,45 Milliarden Dollar (3,92 Mrd Euro) steigern und damit im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. Unterm Strich verdiente das Unternehmen in den drei Monaten bis Ende Dezember 468 Millionen Dollar, wie es am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Corona-Krise das Geschäft lahmgelegt und es war ein Verlust von 164 Millionen Dollar angefallen. Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen deutlich. Die Aktie stieg im US-Handel zeitweise um sechs Prozent auf ein Rekordhoch bei über 181 Dollar.

Reaktion onvista / dpa-AFX / Reuters

Foto: Vintage Tones

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