Markt-Update: Delivery Hero im Minus, Hermes-Aktie nach schwachen Zahlen in der Bredouille, Siemens Energy macht Druck auf Tochter Gamesa

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Der Dax hat am Freitag im geopolitisch weiter nervösen Umfeld etwas nachgelassen. Kurz nach der ersten Handelsstunde steht der deutsche Leitindex minimal im Minus auf einem Niveau von 15.260 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Freitagvormittag um 0,36 Prozent auf 33 508 Punkte zu. Das Leitbarometer der Eurozone, der EuroStoxx 50 , notierte mit rund 0,3 Prozent im Plus.

Angesichts des weiter hohen politischen Risikos und des US-Feiertages am Montag sei es schwer vorstellbar, dass die Anleger vor dem langen Wochenende in den USA in großem Stil neue Risikopositionen eingingen, sagte Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners.

Delivery Hero im Minus, Autobauer gefragt

Von einem starken Schlussquartal des US-Essenslieferanten Doordash konnten die Titel von Delivery Hero nicht profitieren. Sie verloren 1,1 Prozent. Die im Dax notierten Aktien der Autobauer gewannen im Zuge positiv aufgenommener Jahreszahlen des französischen Herstellers Renault etwas dazu.

Hermes mit Dämpfer bei Lederwaren im Schlussquartal – Aktie kräftig unter Druck

Der französische Luxusmodehersteller Hermes muss sich nach einem erfolgreichen Jahr auf Gegenwind für sein wichtigstes Segment einstellen. Der Erlös mit Lederwaren sei im Schlussquartal zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf etwa eine Milliarde Euro gefallen, teilte der EuroStoxx 50 -Neuling am Freitag in Paris mit. Analysten hatten einen deutlich geringeren Umsatzrückgang mit Birkin- und Kelly-Taschen erwartet. Die Entwicklung gilt als problematisch, da der Luxusmodehersteller nahezu die Hälfte seines Erlöses mit Lederwaren macht. Die Aktie büßte zum Handelsstart 7,5 Prozent an Wert ein.

Im Gesamtjahr 2021 übertraf Hermes unterdessen das Vor-Corona-Niveau. Der Erlös stieg gegenüber 2019 um 15,4 Prozent auf fast 9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte gegenüber dem Wert von vor zwei Jahren um rund ein Drittel auf 3,5 Milliarden Euro zu. In beiden Fällen erzielte Hermes damit mehr, als Analysten erwartet hatten.

Unter dem Strich machte der Konzern einen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro nach knapp 1,4 Milliarden im Vorjahr und 1,5 Milliarden 2019. Den Aktionären will Hermes für das vergangene Jahr insgesamt mit 8 Euro nahezu das Doppelte der vergangenen drei Jahre ausschütten.

Siemens Energy setzt Problemtochter Gamesa unter Druck

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy erhöht den Druck auf die spanische Problemtochter Siemens Gamesa. „Wir erwarten nun vom Management, dass mit Disziplin und aller Konsequenz die Wende vorangetrieben wird“, sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch in einer am Freitag vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 24. Februar. Es seien beim Onshore-Windgeschäft Maßnahmen eingeleitet worden. Diese würden allerdings im Projektgeschäft Zeit brauchen. Die erneute Gewinnwarnung von Gamesa im Januar sei ein Rückschlag gewesen. Zwar sei das Marktumfeld im Onshore Wind-Bereich schwierig. „Dennoch müssen wir feststellen, dass nach wie vor auch interne Probleme das Ergebnis belasten.“

Siemens Gamesa kämpft im Onshore-Geschäft mit gestiegenen Kosten und mit Problemen bei der Einführung neuer Produkte. Die Tochter schreibt Verluste, die auch Siemens Energy die Bilanz verhageln. Bruch schickt nun seinen bisherigen Vorstands-Kollegen Jochen Eickholt nach Spanien. Er übernimmt Anfang März die Führung bei Gamesa von Andreas Nauen. „Jochen Eickholt ist ein ausgewiesener Experte, wenn es um die Sanierung von Unternehmen in schwierigen Situationen geht“, versprach Bruch den Aktionären.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Vintage Tone / Shutterstock.com

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