Aktien Frankfurt: Dax stabilisiert sich nach herben Verlusten

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf Stabilisierung stehen am Mittwoch die Signale am deutschen Aktienmarkt. Der Dax erholte sich am frühen Nachmittag um 0,8 Prozent auf 14 810 Punkte. Zuvor war der Leitindex im Sog des Konflikts um die Ukraine in fünf verlustreichen Börsentagen um mehr als 700 Punkte oder knapp fünf Prozent abgesackt.

Die Ukraine-Krise bleibt das alles beherrschende Thema. Marktteilnehmer prognostizieren, dass der Konflikt das Aufwärtspotenzial an den Aktienmärkten deckeln dürfte. "Die militärische Konfrontation in der Ukraine-Krise hat Anleger verschreckt und die Aktienkurse fallen lassen", sagte Jean Boivin, Chefinvestor des Vermögensverwalters Blackrock. Es handele sich um die größte sicherheitspolitische Herausforderung seit dem Ende des Kalten Krieges.

Mit einem Paket von Strafen reagierten die USA und die Europäische Union auf das Vorgehen Moskaus und die Anerkennung der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ukraine. US-Außenminister Antony Blinken sagte ein geplantes Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow ab. Das Weiße Haus schloss ein mögliches Treffen von US-Präsident Joe Biden mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin vorerst aus.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg zur Wochenmitte um 0,2 Prozent auf 32 246 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um gut ein Prozent auf 4030 Punkte.

Im Leitindex Dax zählten die Aktien von Henkel mit plus 3,7 Prozent zu den größten Gewinnern. Nach den endgültigen Quartalszahlen des Konsumgüterherstellers wies Analystin Celine Pannuti von JPMorgan darauf hin, dass Henkel-Aktien deutlich niedriger bewertet seien als die der Konkurrenz.

Die Aktien von Munich Re verloren dagegen nach Quartalszahlen des Rückversicherers 2,1 Prozent. Die Prognose für den Nettogewinn im laufenden Jahr liegt leicht unter der Markterwartung. Auch die Gewinnprognose von Puma für 2022 nannten Händler vorsichtig, der Kurs gab leicht nach.

Schwäche zeigten FMC , sie rutschten um 3,6 Prozent ab an das Dax-Ende. Nach den Quartalszahlen des Dialyse-Anbieters vom Vortag bekräftigte JPMorgan die Verkaufsempfehlung für die Aktien. Ein Kauf waren dagegen erneut die Porsche-Aktien. Mit plus 6,6 Prozent profitierten sie an der Dax-Spitze weiter von einem möglichen Börsengang des Sportwagenherstellers.

In der zweiten Reihe stiegen die Aktien der Software AG nach einer Kaufempfehlung der Baader Bank um 5,3 Prozent. Die Anteile von Uniper rutschten dagegen um 6 Prozent ab. Der Stromerzeuger macht einen erheblichen Anteil des Geschäfts in Russland und ist Mitfinanzierer der auf Eis gelegten Gaspipeline Nord Stream 2. "Die Risiken sind schlicht unkalkulierbar", sagte Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler.

Für Kurseuphorie sorgten Spekulationen um eine Übernahme des Finanzdienstleisters Flatexdegiro. Die im SDax der kleineren Börsentitel enthaltene Aktie schnellte um mehr als 20 Prozent nach oben. Am Vortag war sie auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020 gefallen.

Am Devisenmarkt bewegte sich der Euro nur wenig, zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1345 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1342 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fielen die Kurse, der Rentenindex Rex verlor 0,23 Prozent auf 141,32 Punkte. Die Umlaufrendite stieg von 0,08 Prozent am Vortag auf 0,13 Prozent. Der Bund-Future gab um 0,13 Prozent auf 165,66 Punkte nach./bek/jha/

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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