NRW - Länder für Prüfung längerer Atom- und Kohle-Laufzeiten

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DEUTSCHLAND-ENERGIE-NRW:NRW - Länder für Prüfung längerer Atom- und Kohle-Laufzeiten

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Düsseldorf (Reuters) - Die Bundesländer treten wegen der hohen Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen nach den Worten des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Andreas Pinkwart für eine Prüfung längerer Laufzeiten von Kohle- und Atomkraftwerken in der Bundesrepublik ein.

"Sowohl das Bundeswirtschaftsministerium als auch die Vertreter der Länder haben deutlich gemacht, (...) dass wir kurzfristig ohne Denkverbote und Tabus prüfen müssen", sagte Pinkwart am Montag nach Beratungen mit seinen Amtskollegen. Eine weitere Nutzung der Atomkraft könne "nur eine Ultima Ratio sein, aber wir müssen sie bedenken", sagte der FDP-Politiker. "Wir müssen alles tun, um uns von der hohen Abhängigkeit vom Gas ein Stück weit zu befreien." Dazu zähle auch ein möglicherweise längeres Festhalten an Braun- und Steinkohle. Steinkohleblöcke in NRW könnten etwa länger am Netz bleiben.

Priorität habe aber der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien, sagte der Minister weiter. Gefahren bei der Versorgungssicherheit müssten beim Kohleausstieg vermieden werden, die Bundesnetzagentur müsse prüfen, ob Kohle-Blöcke in der aktuellen Situation weiter vorgehalten werden müssten.

Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gesagt, er werde eine weitere Nutzung der Atomenergie in Deutschland nicht "ideologisch abwehren". Eine Vorprüfung habe aber ergeben, dass die Atomkraft nicht helfen werde. Die drei deutschen Energiekonzerne Eon, RWE EnBW hatten am Samstag die Idee einer Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke zurückgewiesen.

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