OTS: Bain & Company / Private-Equity-Branche bricht alle Rekorde / Global ...

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    Private-Equity-Branche bricht alle Rekorde / Global Private Equity
Report 2022 von Bain
München/Zürich (ots) -

- Buy-out-Fonds verdoppeln ihre Investitionen 2021 nahezu auf 1,1 Billionen
  US-Dollar
- Durchschnittliche Dealgröße liegt erstmals bei über einer Milliarde US-Dollar
- Exit-Volumen der Buy-outs erreicht neuen Höchstwert
- Weltweit verfügt die Branche über mehr nicht-investiertes Kapital als je zuvor
- Herausforderndes Umfeld 2022 ist geprägt durch Folgen des Ukraine-Kriegs, die
  Inflation, die Dominanz des Technologiesektors und durch Nachhaltigkeit

Die globale Private-Equity-(PE-)Branche ist 2021 in neue Dimensionen
vorgestoßen. Erstmals investierten Buy-out-Fonds über eine Billion US-Dollar,
erstmals erreichte das durchschnittliche Transaktionsvolumen mehr als eine
Milliarde US-Dollar und erstmals realisierten Buy-outs Verkäufe nahe der
Billionen-US-Dollar-Schwelle. Das sind die zentralen Ergebnisse des diesjährigen
"Global Private Equity Report 2022" der internationalen Unternehmensberatung
Bain & Company.

"Die Private-Equity-Branche hat ihre jahrelange Erfolgsgeschichte weiter
fortgeschrieben", konstatiert Bain-Partner Alexander Schmitz, der die
PE-Praxisgruppe in der DACH-Region leitet. "Nach dem vorübergehenden Rücksetzer
im ersten Jahr der Corona-Pandemie hat sie das Tempo 2021 noch einmal erhöht."
Weltweit investierten Buy-out-Fonds mit rund 1,1 Billionen US-Dollar nahezu
doppelt so viel wie im Vorjahr, zugleich übertrumpften sie die Investments im
bisherigen Rekordjahr 2006 um gut 300 Milliarden US-Dollar (Abbildung).

Mehr Transaktionen wurden aber nicht getätigt, vielmehr erhöhte sich das
jeweilige Dealvolumen. "Der Anlagedruck ist stärker denn je", erklärt Schmitz.
"Damit wächst das Interesse an großen Transaktionen." Ende 2021 verfügte die
PE-Branche über 3,4 Billionen US-Dollar nicht-investiertes Kapital - rund 300
Milliarden US-Dollar mehr als im Jahr 2020 und doppelt so viel wie vor fünf
Jahren.

Tech-Firmen sind gefragt

Zunehmend nutzt die Branche Public-to-Private-Transaktionen, um höhere Summen zu
investieren. Deren Wert stieg binnen eines Jahres um 57 Prozent auf 469
Milliarden US-Dollar. Die größte Transaktion war die Übernahme des bis dahin
börsennotierten IT-Security-Anbieters McAfee in den USA. Generell hat die
Bedeutung des Technologiesektors, und hier insbesondere der Softwareszene,
kontinuierlich zugenommen. 2021 fand in diesem Segment bereits jeder dritte
Buy-out-Deal statt, vor zehn Jahren waren es noch nicht einmal 20 Prozent
gewesen. "Die digitale Revolution ist über alle Branchen hinweg in vollem Gange
und setzt disruptive Kräfte frei", betont Bain-Partnerin und Branchenkennerin
Silvia Bergmann. "Private-Equity-Fonds nutzen und treiben diesen Wandel."
Mittlerweile spielt bei mehr als der Hälfte aller Deals der Erwerb von
technologischem Know-how eine entscheidende Rolle.

Der intensive Wettbewerb um Tech-Firmen heizt den Preiswettbewerb im
Buy-out-Geschäft an, die Bewertungen erreichen zum Teil ebenfalls Höchststände.
In Nordamerika lag das durchschnittliche EBITDA-Multiple 2021 bei 12,3 und in
Europa bei 11,9. Von solch hohen Multiples profitieren PE-Anbieter bei
Verkäufen. So konnten Buy-out-Fonds im vergangenen Jahr Exits in Höhe von 957
Milliarden US-Dollar realisieren. Damit wurde der Durchschnittswert der
vergangenen fünf Jahre um 131 Prozent übertroffen.

Erfolgreiche Verkäufe steigern die Attraktivität von PE-Fonds für Investoren.
Daher hat die Branche mit mehr als 1,2 Billionen US-Dollar beim Fundraising 2021
ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht. Und auch künftig ist Private Equity
als Anlageklasse gefragt. 95 Prozent der Investoren wollen sich laut einer 2021
durchgeführten Befragung des Datenanalysten Preqin auf längere Sicht in gleicher
Weise oder sogar noch stärker engagieren.

Herausforderungen werden nicht weniger

Die Entwicklung der Branche 2022 steht jedoch aktuell ebenfalls unter dem
Eindruck der durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelösten neuen,
weltweiten Unsicherheiten. "Der Krieg in der Ukraine wird nicht zuletzt auch
ökonomisch sehr weitreichende Effekte haben", erklärt Bergmann. Am
offensichtlichsten sei etwa der Einfluss auf die Öl- und Gasversorgung.
"Private-Equity-Anbieter und ihre Beteiligungen haben keine andere Wahl, als
sich auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten und die Entwicklungen
aufmerksam zu verfolgen", so Bergmann.

Darüber hinaus gibt es laut dem Bain-Report drei weitere Herausforderungen, die
für die seit Langem auf einer Erfolgswelle schwimmende PE-Branche zu beachten
sind:

1. Inflation. Derzeit steigt die Inflationsrate wie zuletzt vor gut 40 Jahren.
   Die Reaktion der Zentralbanken wird bestehende und künftige Finanzierungen
   massiv beeinflussen. Je früher sich PE-Verantwortliche darauf einstellen,
   desto besser können sie die Margen von Beteiligungen und die Rendite ihrer
   Fonds sichern.
2. Technologie. Investments in Technologie- und allen voran Softwarefirmen
   zählen zu den erfolgreichsten der vergangenen Jahre. Und im digitalen
   Zeitalter wird deren Stellenwert im geschäftlichen wie privaten Bereich
   weiter steigen. PE-Fonds sollten ihre Technologiekompetenz zügig erweitern,
   um an der nächsten Wachstumsphase dieses Segments zu partizipieren.
3. Nachhaltigkeit. Immer mehr Investoren implementieren
   Nachhaltigkeitsstrategien und fordern entsprechende Kennzahlen von
   PE-Anbietern. Die Branche muss liefern. Denn laut einer Befragung von Bain
   und der Institutional Limited Partners Association würden mittlerweile 93
   Prozent aller Investoren auf ein Engagement bei einem Fonds verzichten, wenn
   dieser nicht ihren Nachhaltigkeitskriterien entspricht.

Bain-Partner Schmitz sieht die PE-Branche nach der Rekordjagd 2021 vor einem
herausfordernden Jahr: "Die zuletzt gezahlten Preise für neue Beteiligungen
werden es Private-Equity-Anbietern schwerer machen, die erwarteten Renditen zu
erwirtschaften." Am besten sind seiner Einschätzung nach PE-Fonds mit
umfassender Erfahrung in bestimmten Sektoren positioniert: "Je besser ein Fonds
eine Branche kennt, desto eher versteht er deren Werttreiber und die mit einer
Beteiligung verbundenen Risiken", so Schmitz. Doch schon in den vergangenen
beiden Jahren mit bereits hohen Bewertungen hätten sie gezeigt, dass sie auch
unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich agieren können. "Der
grundlegende Trend in Richtung Private Equity ist ungebrochen", erklärt der
langjährige Marktbeobachter Schmitz.

Eine Abbildung finden Sie hier: Global Private Equity Report 2022 | Bain &
Company | Bain & Company (https://www.bain.com/de/ueber-uns/presse/pressemitteil
ungen/germany/2022/private-equity-branche-bricht-alle-rekorde/)

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