dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.03.2022 - 17.00 Uhr

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ROUNDUP 2/Habeck: G7-Staaten lehnen Gaszahlungen in Rubel ab

BERLIN - Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) hat russischen Forderungen nach einer Begleichung von Gas-Rechnungen in Rubel eine Absage erteilt. Das sagte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am Montag in Berlin nach einer virtuellen Besprechung mit den G7-Energieministern. Deutschland hat derzeit den Vorsitz im Kreis der Staatengruppe, zu der auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien gehören. Auch die EU habe an der Runde teilgenommen, sagte der Grünen-Politiker.

Frankreich bemüht sich um mehr Gas und Öl aus den Golfstaaten

PARIS - Frankreich bemüht sich angesichts des Ukraine-Kriegs um zusätzliche Gas- und Öllieferungen aus den Golfstaaten. Unter anderem zu diesem Zweck reiste Außenminister Jean-Yves Le Drian am Sonntag nach Katar, Oman und Kuwait, wie sein Ministerium am Montag mitteilte. Im Bemühen, von Russland unabhängiger zu werden, habe der Minister in Katar und Oman über Gas- sowie in Kuwait über Öllieferungen gesprochen. Darüber hinaus sprach Le Drian ebenfalls am Sonntag mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über Energielieferungen.

Ifo: Ukraine-Krieg lässt Stimmung deutscher Exporteure abstürzen

MÜNCHEN - Die Stimmung unter deutschen Exporteuren ist laut einer Umfrage des Ifo-Instituts infolge des Ukraine-Krieges eingebrochen. Der vom Ifo-Institut ermittelte Index für die Exporterwartungen stürzte von 17,0 Punkten im Februar auf minus 2,3 Punkte im März ab, wie das Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Einen stärkeren Einbruch gab bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020.

EZB und polnische Notenbank vereinbaren Devisentausch

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Notenbank Polens haben eine vorsorgliche Devisentausch-Vereinbarung für Euro-Liquidität getroffen. Über eine sogenannte Swap-Linie könne die polnische Notenbank auf bis zu zehn Milliarden Euro im Tausch gegen polnische Zloty zurückgreifen, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. Die Liquidität könne soweit erforderlich polnischen Finanzinstituten zugute kommen.

Spanien kündigt Entlastungspaket von 16 Milliarden Euro an

MADRID - Spanien will Verbraucher und Unternehmen wegen der stark gestiegenen Energiekosten und der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit Beihilfen und Krediten in Höhe von 16 Milliarden Euro unterstützen. Das kündigte Regierungschef Pedro Sánchez am Montag in Madrid an. Der Nationale Reaktionsplan sehe direkte Beihilfen und Steuersenkungen in Höhe von sechs Milliarden Euro vor sowie weitere zehn Milliarden Euro an Krediten der staatlichen Förderbank ICO, sagte Sánchez vor Unternehmern.

Russland liefert weiter Gas über Ukraine nach Westen

MOSKAU - Auch viereinhalb Wochen nach Kriegsbeginn setzt Russland die Gaslieferungen durch die Ukraine in unvermindertem Umfang fort. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem des Nachbarlandes gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom , Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.

Japan plant weiteres Konjunkturpaket

TOKIO - Japan will die Folgen der Preissteigerungen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit Hilfe eines weiteren Konjunkturpakets abfedern. Seine Regierung wolle ein Paket bis Ende April schnüren, kündigte Ministerpräsident Fumio Kishida am Montag im Parlament an. Damit sollten die wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie sichergestellt und die Folgen der steigenden Preise für die Verbraucher gemindert werden, wurde Kishida zitiert. Seine Regierung hat für das am 1. April beginnende Fiskaljahr bereits einen Rekordetat von 107,6 Billionen Yen (802 Milliarden Euro) aufgelegt.

Scholz lehnt Steuererhöhungen zur Krisenfinanzierung ab

BERLIN - Bundeskanzler Olaf Scholz hat Steuererhöhungen zur Finanzierung der Folgen des Ukraine-Kriegs abgelehnt und zugleich an der Schuldenbremse festgehalten. Er verwies dazu am Sonntag in der ARD-Sendung "Anne Will" auf die Vereinbarungen der Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag. "Wir haben eine Verständigung gefunden in der Koalition zwischen den drei Parteien über die Fragen sowohl der Schuldenbremse als auch die Frage der Steuererhöhungen. Und an die werden sich alle drei im Ergebnis halten."

GESAMT-ROUNDUP: Weiter Angriffe in der Ukraine - Scholz erwägt Abwehrsystem

KIEW - Das russische Militär hat seine Luftangriffe gegen ukrainische Städte fortgesetzt, während sich ein neues Treffen der Unterhändler beider Länder abzeichnet. Deutschland erwägt laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Aufbau eines Raketenabwehrsystems für das gesamte Land. US-Präsident Joe Biden stellte klar, dass er bei seiner Kritik an Kremlchef Wladimir Putin in Warschau nicht zu einem Machtwechsel in Russland aufgerufen habe.

Grüne halten trotz kriegsbedingter Ausgaben an Ampel-Projekten fest

BERLIN - Die Grünen wollen bei den im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP vereinbarten Projekten keine Abstriche machen - trotz der durch den Ukraine-Krieg verursachten höheren Ausgaben für Verteidigung, Energiesicherheit und die Versorgung der Flüchtlinge. "Wir haben im Koalitionsvertrag wichtige Projekte formuliert, die wir brauchen, um Fortschritt zu schaffen, um als Gesellschaft voranzukommen, und diese Projekte haben nicht an Bedeutung verloren in der jetzigen Zeit", sagte die Co-Vorsitzende Ricarda Lang am Montag in Berlin. Sie halte auch nichts davon, soziale Projekte, wie die Kindergrundsicherung oder den Umbau von Hartz IV zum Bürgergeld "gegen notwendige Ausgaben, die sich aus dem Ukraine-Krieg ergeben, auszuspielen".

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jkr

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