Aktien New York: Verluste - Anleger verdauen Jobdaten und ISM-Industrie-Daten

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Freitag nach einem freundlichen Handelsauftakt in die Verlustzone gedreht. Zunächst stützten die robusten Daten vom Arbeitsmarkt für den Monat März. Die überraschende Eintrübung der Stimmung in der Industrie allerdings drückte rasch wieder auf die Laune der Anleger.

Nach einem für den Dow Jones Industrial insgesamt positiv verlaufenen März, aber sehr schwachem ersten Quartal, gab der US-Leitindex zum Start in den April um 0,40 Prozent auf 34 539,84 Punkte nach. Der S&P 500 fiel um 0,46 Prozent auf 4509,44 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 0,68 Prozent auf 14 737,93 Punkte nach.

Der Blick auf den US-Arbeitsmarkt wies auch für März auf einen Erholungskurs hin: Die Arbeitslosigkeit ging weiter zurück und nähert sich rapide dem Niveau, das sie vor der Corona-Pandemie hatte. Die Beschäftigung stieg weiter an, wenn auch etwas schwächer als von Analysten erwartet. Die Experten von Helaba sprachen von einer "robusten Verfassung". Kopfzerbrechen dürfte der US-Notenbank (Fed) dagegen der weiter zunehmende Lohnauftrieb bereiten, da er die ohnehin sehr hohe Inflation zusätzlich anfachen könnte.

Der Einkaufsmanagerindex ISM für die US-Industrie fiel im März verglichen mit Februar auf 57,1 Zähler, während Analysten im Schnitt einen Anstieg erwartet hatten. Allerdings signalisiert ein Wert über 50 weiter eine wachsende Aktivität der Unternehmen. Eher beunruhigte einige Börsianer daher, dass es insbesondere einen kräftigen Rückgang bei der Einschätzung der Auftragseingänge gegeben hatte.

Unternehmensseitig waren rund zwei Stunden vor Börsenschluss die Aktien des Kreditkartenanbieters Visa im Dow die Favoriten mit plus 1,6 Prozent. Schlusslicht waren die Papiere des Chipherstellers Intel mit minus 4,2 Prozent. Nachrichten gab es allerdings keine.

Apple schwächelten mit minus 1,3 Prozent nach ihrer jüngsten Elftagesrally weiter. Diese hatte die Aktie des iPhone-Herstellers wieder nahe an ihr Rekordhoch von Anfang Januar gebracht. Nun ging es den mittlerweile dritten Tag in Folge wieder abwärts. Womöglich belastete, dass JPMorgan-Experte Samik Chatterjee neben Qualcomm , die um 3,3 Prozent nachgaben, auch Apple von der "Analyst Focus List" strich.

Dafür nahm er die Papiere der Kommunikationsnetzwerk-Ausrüster Ciena und Arista auf. Im schwierigeren Wirtschaftsumfeld hält er laut einer aktuellen Studie diese beiden für besonders widerstandsfähig mit Blick auf die Ausgaben von Telekomkunden für ihre Netzwerke als auch von Cloudunternehmen und deren Aufbau von Infrastruktur. Ciena legten um 0,1 Prozent zu, während Arista 0,4 Prozent verloren.

Außerhalb der großen Indizes schossen unter den Einzelwerten die Papiere von Gamestop zum Handelsstart um 14 Prozent nach oben und standen zuletzt mit 3,4 Prozent im Plus. Die Handelskette für Computerspiele plant einen Aktiensplit, um die aktuell rund 170 US-Dollar teure Aktie wieder besser handelbar und damit für Kleinanleger interessanter zu machen. Die Aktie ist allerdings stark schwankungsanfällig, wie auch ein Blick auf den bisherigen Jahresverlauf zeigt. Nachdem sich das Papier bis Mitte März fast halbiert hatte, kletterte es allein im Verlauf dieser Handelswoche wieder um ein Drittel nach oben./ck/he

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