Aktien Europa: Kursverluste - Zurückhaltung vor US-Quartalsberichten

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch nachgegeben. Der EuroStoxx 50 sank nach zwischenzeitlichen Stabilisierungsversuchen am späten Vormittag um 0,67 Prozent auf 3805,65 Punkte.

Der französische Cac 40 entwickelte sich mit 0,45 Prozent auf 6507,76 Punkte ähnlich. Sein britisches Pendant FTSE 100 profitierten dagegen einmal mehr von der Stärke der Rohstoff- und Ölwerte. Der Index verzeichnete ein Plus von 0,1 Prozent auf 7584,50 Punkte.

Angesichts der unsicheren Gemengelage war an den europäischen Börsen Zurückhaltung angesagt. "Vor den ersten Quartalsergebnissen der US-Banken und den US-Erzeugerpreisen wird kein Marktteilnehmer den Helden spielen und größere Transaktionen in den europäischen Aktienmärkten vornehmen", beschrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect das Handelsgeschehen.

Dabei gibt es marktpsychologisch nach der jüngsten Talfahrt durchaus Hoffnungsschimmer. "Es ist merklich eine Übersättigung durch die negativen Nachrichten bei den Marktteilnehmern wahrnehmbar", so Lipkow. "Somit könnten bereits kleinere positive Nachrichten die überverkaufte Situation an den Aktienmärkten zumindest kurzfristig auflösen."

Wie am Vortag waren Öl- und Rohstoffwerte gefragt. Die Ölpreise hatten ihre Vortagesgewinne ausgebaut, nachdem die OPEC am Vortag vor einem Ausfall von Ölexporten aus Russland gewarnt hatte. "Russlands Präsident Putin hat zudem Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine einen Dämpfer versetzt", fügte Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank hinzu.

Rohstofftitel profitieren zudem von wieder steigenden Eisenerzpreisen. Der Markt setze damit auf Infrastruktur-Investitionen in China zur Ankurbelung der Wirtschaft, so Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. ArcelorMittal zogen um ein Prozent an.

Am Ende des Feldes lagen die Einzelhandelswerte. Hier gehörten Ahold zu den größten Verlierern. Am Tag der Hauptversammlung fiel der Wert um 3,4 Prozent. Das erste Quartal des Einzelhändlers dürfte durchwachsen ausgefallen sein, schrieb Analyst William Woods von Bernstein.

Trotz zahlreicher positiver Analystenstimmen nach den Geschäftszahlen für das erste Quartal vermochten LVMH ihre Anfangsgewinne nicht zu halten. Zuletzt gab die Aktie um 1,1 Prozent nach, hielt sich damit aber immer noch besser als Kering , die um 2,1 Prozent fielen./mf/jha/

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