Airbus: Flugzeugbauer will Corona-Krise hinter sich lassen – so bewerten Analysten die Aktie vor den Zahlen

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Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus legt an diesem Mittwoch (4. Mai) seine Zahlen zum ersten Quartal vor – diesmal erst nach Börsenschluss.

Das erwartet das Unternehmen

Nach einem Geschäftseinbruch in der Corona-Krise will der weltgrößte Flugzeugbauer wieder ein Stück aufdrehen. Konzernchef Guillaume Faury peilt für 2022 die Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen an. Das wären über 100 mehr als im vergangenen Jahr, aber immer noch deutlich weniger als die 863 Maschinen aus dem Rekordjahr 2019. Der operative Gewinn vor Sondereffekten (bereinigtes Ebit) soll auf etwa 5,5 Milliarden Euro steigen und damit rund 13 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr.

Im ersten Jahresviertel lief das Geschäft bei Airbus wie üblich etwas langsamer an. So übergab der Hersteller 142 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden – und damit nur knapp ein Fünftel des Jahresziels.

Unterdessen baut der Dax-Konzern die Produktion seiner viel gefragten Mittelstreckenjets aus der A320neo-Familie weiter aus. Nachdem Ende vergangenen Jahres etwa 45 Maschinen pro Monat die Airbus-Hallen verlassen hatten, soll die Rate bis Sommer 2023 schrittweise auf 65 Stück klettern. Schon das wären mehr als vor der Pandemie. Für die Jahre 2024 und 2025 hat Faury weitere Steigerungen auf 70 und möglicherweise 75 Jets ins Auge gefasst.

Dem Triebwerksbauer MTU zufolge hat Airbus mit seinen Zulieferern zumindest für den Ausbau bis 2024 eine Einigung erzielt. Faury hatte zuvor eine Klärung bis Mitte dieses Jahres in Aussicht gestellt.

Unterdessen hat der russische Angriff auf die Ukraine auch direkte Folgen für Airbus. So darf der Hersteller keine Flugzeuge und Ersatzteile mehr an Kunden aus Russland liefern. Dazu zählen auch zwei neue Großraumjets vom Typ A350 für die russische Gesellschaft Aeroflot . Deren Auslieferung hatte Airbus zunächst schon im Dezember gebucht – doch zur tatsächlichen Übergabe kam es nicht mehr. Daher zog der Hersteller die beiden Maschinen im März wieder von den tatsächlichen Auslieferungen ab, wodurch im ersten Quartal eine Netto-Auslieferungszahl von 140 Maschinen blieb.

Trotz der Sanktionen gegen Russland beließ Airbus andere A350-Bestellungen von Aeroflot zunächst im Auftragsbuch. Zwar verbuchte Airbus im März 76 Stornierungen, doch diese stammten fast vollständig von der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia X . Diese strich vor allem ihre Bestellung von A330neo-Jets um 63 Maschinen zusammen. Der US-amerikanische Flugzeughersteller Boeing hat nach eigenen Angaben hingegen zahlreiche Flugzeug-Bestellungen aus Russland aus seinen Büchern genommen.

Das erwarten die Analysten

Branchenexperten sehen Airbus auf Kurs zu dem geplanten Jahresgewinn. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten erwarten im Schnitt einen bereinigten operativen Gewinn von 5,66 Milliarden Euro und sind damit etwas optimistischer als die Konzernführung.

Für das erste Quartal rechnen vom Konzern selbst befragte Branchenexperten mit einem Umsatz von gut 12 Milliarden Euro. Das wäre etwa 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Gewinn dürfte lediglich um knapp vier Prozent auf 719 Millionen Euro gestiegen sein. Unter dem Strich erwarten die Experten einen Gewinn von 460 Millionen Euro, eine Steigerung um 27 Prozent.

dpa-AFX

Titelfoto: vaalaa / shutterstock.com

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