APA ots news: Allianz Schifffahrts-Studie: Verschärfte Risiken auf hoher See

dpa-AFX · Uhr
    Wien (APA-ots) - 

*   Pandemie führte zu erheblicher Besatzungskrise 
*   Folge des Transportbooms: Immer mehr "Risikoschiffe" unterwegs 
*   Überlastung der Häfen als zusätzlicher Risikofaktor 

Weltweit gingen im vergangenen Jahr 54 Schiffe verloren, rund 3.000 
waren in einen Unfall verwickelt. Während die internationale 
Schifffahrtsindustrie ihren positiven Sicherheitstrend mit 
verbesserten Schiffskonstruktionen, neuen Technologien und 
verschärften Vorschriften fortsetzt, werden die Rahmenbedingungen 
durch Überlastung der Häfen, Cyber-Risiken, die Folgen der Pandemie 
und zuletzt auch den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine immer 
problematischer. Dies geht aus der aktuellen Schifffahrtsstudie 
hervor, die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) 
veröffentlichte. 

Der Studie zufolge ist Südostasien der globale Risiko-Hotspot für 
Totalverluste von Schiffen. Als Ursache dafür gelten das hohe 
Handelsaufkommen, ältere Flotten und extreme Wetterbedingungen in der 
Region. Viele Schiffsunfälle gibt es aber auch im Bereich der 
Britischen Inseln. Maschinenschäden, Kollisionen und Brände seien 
Hauptursachen, wobei letztere im Vorjahr stark steigende Tendenz 
zeigten - nicht zuletzt durch den immer häufigeren Transport von 
Elektrofahrzeugen auf Autofrachtern. 

Zwtl.: Pandemie und russische Invasion der Ukraine treffen auch die 
Schifffahrt 

"Der Schifffahrtssektor hat eine hohe Widerstandsfähigkeit 
bewiesen. Gleichzeitig geben aber die Verlängerung der Nutzungsdauer 
von Schiffen und die Zweckentfremdung ungeeigneter Schiffe für den 
Container-Transport Anlass zur Sorge", betont Stefanie Thiem, 
Hauptbevollmächtigte der AGCS in Österreich. Dazu gesellt sich als 
Folge der COVID-19-Pandemie eine erhebliche Besatzungskrise. Viele 
qualifizierte Seeleute verließen die Branche, bei den verbliebenen 
ist die Arbeitsbelastung und damit die Fehleranfälligkeit extrem 
hoch. Tatsächlich sind 75 Prozent aller Zwischenfälle in der 
Schifffahrt auf menschliches Versagen zurückzuführen, wie die 
AGCS-Studie zeigt. 

Durch die Invasion der Ukraine durch russische Truppen wurde die 
Schifffahrtsindustrie in mehrfacher Hinsicht beeinträchtigt, 
insbesondere durch den Verlust von Schiffen im Schwarzen Meer und die 
Unterbrechung des Handels. Zudem hat die Branche im täglichen Betrieb 
mit Auswirkungen auf die Besatzung, Treibstoffproblemen und 
potenziellen Cyberrisiken zu kämpfen. Eine Herausforderung stelle 
teils auch die Einhaltung der steigenden Sanktionen gegen Russland 
dar, ein Verstoß gegen die Sanktionen könne zum Beispiel auch 
rechtliche Folgen und Strafen nach sich ziehen, heißt es in der 
Studie. 

Zwtl.: Transportboom: Risiken auf See und im Hafen 

Die wirtschaftliche Erholung nach den Lockdowns hat zu einem Boom 
in der Schifffahrt geführt, aber die Risiken deutlich verschärft. 
Angesichts rekordverdächtiger Charter- und Frachtraten sehen sich 
Reedereien mitunter dazu verleitet, ungeeignete Massengutfrachter 
oder Öltanker für den Containertransport einzusetzen. Deren 
Manövriereigenschaften sind bei schlechtem Wetter  beeinträchtigt, 
die Besatzung ist oft nicht in der Lage, in kritischen Situationen 
richtig zu reagieren. Aufgrund ihrer hohen Transportkapazitäten 
kommen zudem immer größere Schiffe zum Einsatz, die jedoch im Fall 
des Falles nur schwer einen geeigneten Nothafen finden. Auch das 
Durchschnittsalter der eingesetzten Schiffe wird immer höher. 
Bedenklich, denn Analysen zeigen, dass ältere Container- und 
Frachtschiffe eher zu Schäden neigen, da sie unter Korrosion leiden 
und Systeme und Maschinen häufiger ausfallen. 

Ein echter Risikofaktor ist auch die noch nie dagewesene 
Überlastung des Hafenpersonals und der Hafenanlagen. "Das Be- und 
Entladen von Schiffen ist ein besonders riskanter Vorgang, bei dem 
kleine Fehler große Folgen haben können. In stark frequentierten 
Containerhäfen gibt es nur wenig Platz, und erfahrene Arbeitskräfte, 
die eine ordnungsgemäße Abfertigung der Container sicherstellen, sind 
rar. Wenn dann noch schnelle Umschlagzeiten hinzukommen, kann dies 
sehr gefährlich werden", erläutert Stefanie Thiem. Der 
Schifffahrtsindustrie dürften jedenfalls auf hoher See wie im Hafen 
weiterhin stürmische Zeiten bevorstehen. 

Allianz Global Corporate & Specialty 

Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) ist ein führender 
globaler Unternehmensversicherer und eine wichtige Geschäftseinheit 
der Allianz Gruppe. Wir bieten Risikoberatung, Schaden- und 
Unfallversicherungslösungen und alternativen Risikotransfer für ein 
breites Spektrum von Geschäfts-, Unternehmens- und Spezialrisiken in 
zehn speziellen Geschäftsbereichen. Unsere Kunden sind so vielfältig 
wie das Geschäftsleben nur sein kann. Sie reichen von 
Fortune-Global-500-Unternehmen über Kleinbetriebe bis hin zu 
Privatpersonen. Unter ihnen befinden sich nicht nur die weltweit 
größten Verbrauchermarken, Tech-Unternehmen und die globale Luft- und 
Schifffahrtsindustrie, sondern auch Satellitenbetreiber oder 
Hollywood-Filmproduktionen. Sie alle suchen bei AGCS nach 
intelligenten Antworten auf ihre größten und komplexesten Risiken in 
einem dynamischen, multinationalen Geschäftsumfeld und vertrauen 
darauf, dass wir eine herausragende Schadenerfahrung liefern. 

Weltweit ist AGCS mit eigenen Teams in 31 Ländern und über das 
Netzwerk der Allianz Gruppe und Partner in über 200 Ländern und 
Territorien tätig und beschäftigt über 4.400 Mitarbeiter. Als eine 
der größten Schaden- und Unfallversicherungseinheiten der Allianz 
Gruppe werden wir von starken und stabilen Finanzratings unterstützt. 
Im Jahr 2020 erwirtschaftete die AGCS weltweit insgesamt 9,3 
Milliarden Euro Bruttoprämien. 

www.agcs.allianz.com 

Downloads im Allianz Pressecenter 

*   Foto: Stefanie Thiem (©Allianz Österreich) 
*   AGCS Schifffahrtsstudie 
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   E-Mail: patricia.strampfer@allianz.at 
    
   David Weichselbaum 
   Pressesprecher 
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   Pressekontakte AGCS 
   Heidi Polke             
   Communications CEE            
   Allianz Global Corporate & Specialty    
   Tel: +49 89 3800 14303 
   E-Mail: heidi.polke@allianz.com 
    
   Daniel Aschoff 
   Regional Head of Communications CEE 
   Allianz Global Corporate & Specialty 
   Tel: +49 89 3800 18900 
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OTS0064    2022-05-10/10:07

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