OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien / Deutsche Start-ups erleben ...

dpa-AFX · Uhr
    Deutsche Start-ups erleben Finanzierungsflaute / Finanzierung
gegenüber Vorquartal um 50 Prozent eingebrochen / Investoren schwören
Gründer auf harte Zeiten ein (FOTO)
Berlin (ots) - Nach dem Rekordjahr 2021 hat sich das Finanzierungsklima für
deutsche Start-ups seit Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Das zeigen Daten des
Branchendiensts Dealroom, die das Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 6/22, EVT
am 19.05.) ausgewertet hat. Während Investoren von Oktober bis Dezember 2021
noch 6,5 Mrd. Dollar in deutsche Start-ups steckten, waren es im ersten Quartal
2022 nur noch etwa 3,2 Mrd. Dollar - ein Rückgang von rund 50 Prozent.

Besonders bei größeren Finanzierungen werden Investoren offenbar zunehmend
risikoscheu - der Großteil des Finanzierungseinbruchs geht auf eine Flaute bei
Finanzierungsrunden jenseits der 100 Mio. Dollar zurück. Von diesen Mega-Runden
kamen im vierten Quartal 2021 noch 14 Deals zu Stande, im ersten Quartal 2022
waren es dann nur noch sieben.

Im vergangenen Jahr hatten deutsche Start-ups so viel Wagniskapital wie noch nie
eingesammelt - insgesamt 20 Mrd. US-Dollar. Experten führen das Ende des Booms
unter anderem auf die seit Monaten schwächelnden Tech-Aktienkurse zurück. "Seit
dem Krieg in der Ukraine sind die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten, die
Inflation hat sich beschleunigt und die Unsicherheit ist insgesamt gestiegen",
sagt Julian Riedlbauer von der Tech-Investmentbank GP Bullhound. Das wirke auch
in den Wagniskapitalbereich hinein. Die Hochstimmung der vergangenen zwei Jahre
sei dadurch merklich abgeflacht.

In der Branche schwören Investoren ihre Beteiligungen auf härtere Zeiten ein.
Die ökonomische Lage werde "massive Auswirkungen auf Technologieunternehmen
haben, u. a. ein wesentlich schwierigeres Umfeld Finanzierungen, eine deutlich
geringere Verfügbarkeit von Kapital, sinkende Bewertungen, Downrounds,
Entlassungen, Kostensenkungsmaßnahmen", schrieb etwa Rocket-Internet-CEO Oliver
Samwer kürzlich in einem Warnbrief an seine Gründer, der CAPITAL vorliegt.

Auch Alexander Langholz-Baikousis, Finanzchef des Berliner Investors Cherry
Ventures, prognostiziert, "dass sich das Finanzierungsklima auch in Europa
weiter abkühlen wird". Die Suche nach der nächsten Finanzierung könne künftig
länger dauern und die Finanzierungsrunden womöglich kleiner werden. Start-ups
seien daher gut beraten, "erst mal mit weniger Geld zu planen", so
Langholz-Baikousis.

Pressekontakt:

Ewgenia Klaschik
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