Markt-Update: Analyst: "Hoffnung auf Bodenbildung könnte verfrüht gewesen sein" - Zalando leiden unter Abstufung, Lanxess bauen Vortagsgewinne aus
Nachdem der Dax am Vortag einen Rückschlag verkraften musste, kommt der deutsche Leitindex im heutigen Handel nur wenig vom Fleck. Bis zum späten Mittag notiert der Index mit einem leichten Plus von 0,25 Prozent auf einem Niveau von 14.426 Punkten.
Öffnungen in Shanghai liefern noch keine Impulse
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets sieht den Dax aktuell auf Konsolidierungskurs. Zuletzt habe die Aussicht auf ein Ende des Lockdowns in Shanghai die Rezessionssorgen verringert. "Ob und wann die heutigen Öffnungen in China allerdings einen positiven Effekt für die arg strapazierten Lieferketten haben werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen", erklärte Molnar.
Die Hoffnungen der Anleger auf eine Bodenbildung am Aktienmarkt könnten verfrüht gewesen sein, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Der Dax bleibe unterhalb der Marke von 14.900 Punkten technisch angeschlagen. Seit Jahresbeginn hat er rund neuneinhalb Prozent verloren.
Die deutschen Verbraucher lassen wegen der hohen Inflation bereits deutlich weniger Geld in den Kassen der Einzelhändler. Deren Umsatz fiel im April um 4,7 Prozent niedriger aus als im Vormonat. Besonders schlecht liefen die Geschäfte mit Lebensmitteln. Für Unbehagen sorgt auch weiterhin der hohe Ölpreis, der die Inflationssorgen der Anleger schürt. Nach dem beschlossenen EU-Embargo für einen Großteil russischer Ölimporte und dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai verteuerte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um 1,5 Prozent auf 117,30 Dollar je Barrel (159 Liter).
Inflation trübt Konsumlaune
Der anhaltende Preisanstieg erhöht Experten zufolge zugleich den Handlungsdruck auf die Zentralbanken und schürt somit die Angst der Investoren vor noch schneller und noch stärker steigenden Zinsen. Dabei rückt angesichts der Rekord-Teuerung im Mai im Euro-Raum vor allem die Europäische Zentralbank in den Fokus. "Während sich für die Fed erste Anzeichen eines nachlassenden Inflationsdrucks zeigen, läuft die EZB der Entwicklung noch massiv hinterher", sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. "Damit werden neben der Anhebung der Einlagenzinsen auf das Nullniveau auch mehrere Leitzinsanhebungen bis zum Jahresende immer wahrscheinlicher." Am Abend (MEZ) veröffentlicht die US-Notenbank Federal Reserve ihren Konjunkturbericht, von dem sich Anleger geldpolitische Signale erhoffen.
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onvista/dpa-AFX