Vorbörse: Erholung im Dax kommt nicht weiter voran - Analysten beschreiben Marktstimmung als fragil

onvista · Uhr
Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

DEUTSCHLAND: - ERHOLUNG STOCKT - Wie an der Wall Street kommt auch die Erholung des Dax nicht weiter voran. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Donnerstag rund zweieinhalb Stunden vor Handelsbeginn wenig verändert auf 14 347 Punkte. Am Montag war der Dax mit 14 589 Punkten bis auf wenige Punkte an das Zwischenhoch vom April herangelaufen. Seither fehlen die Anschlusskäufe.

Die Experten der Credit Suisse beschreiben die Marktstimmung als fragil. Aktuelle Wirtschaftsdaten sprächen zwar für ein langsameres Tempo in der US-Zinswende, dies habe den Aktien aber nicht wirklich geholfen, hieß es. Im Dow Jones und Nasdaq 100 gab es zwar unmittelbar nach Handelsstart neue Hochs seit einigen Wochen, sie konnten aber nicht gehalten werden. In Asien zollte nun am Morgen auch der Hang Seng in Hongkong der jüngsten Erholung Tribut.

USA: - VERLUSTE - Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed ("Beige Book") hat geholfen, die Tagesverluste an den US-Börsen am Mittwoch zumindest etwas einzugedämmen. Zuvor hatten starke Stimmungsdaten aus der heimischen Industrie Ängste vor einer aggressiven geldpolitischen Straffung geweckt. Der Dow Jones Industrial war nach einem freundlichen Start schnell ins Minus gerutscht. Nach zeitweise deutlicheren Abschlägen verlor er am Ende 0,54 Prozent auf 32 813,23 Punkte. Damit knüpfte der Leitindex gleichwohl an seinen moderaten Kursrücksetzer vom Dienstag an - davor hatte er sechs Handelstage in Folge zugelegt und sich so vom tiefsten Stand seit März 2021 erholt. Der marktbreite S&P 500 sank am Mittwoch letztlich um 0,75 Prozent auf 4101,23 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verzeichnete ein Minus von 0,74 Prozent auf 12 548,36 Zähler.

ASIEN: - STIMMUNG ANGESCHLAGEN - Inflations- und Konjunktursorgen haben am Donnerstag ein Stück weit auf den Börsen Asiens gelastet. Insbesondere Techwerte standen im Fokus. So ging es für den Hongkonger Hang-Seng-Index um eineinhalb Prozent nach unten. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands hielt sich mit minus 0,1 Prozent besser. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel um 0,1 Prozent.

^

DAX                  14340,47    -0,33%

XDAX                14371,92    -0,35%

EuroSTOXX 50      3759,54    -0,78%

Stoxx50              3638,03    -0,93%

DJIA                 32813,23    -0,54%

S&P 500              4101,23    -0,75%

NASDAQ 100      12548,36    -0,74%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

^

Bund-Future    150,95    -0,01%

DEVISEN:

^

Euro/USD      1,0655    +0,07%

USD/Yen       130,046    -0,05%

Euro/Yen       138,577    +0,00%

Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel stabil über der Marke von 1,06 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0655 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch höher auf 1,0712 Dollar festgesetzt. Am Donnerstag dürften die Marktteilnehmer vor allem auf Konjunkturdaten aus den USA achten. Am Nachmittag veröffentlicht der Dienstleister ADP seine monatlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt, die als Richtschnur für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung gelten. Außerdem stehen Auftragsdaten aus der Industrie auf dem Programm.

ROHÖL:

^

Brent          114,20    -2,09 USD

WTI            113,08    -2,18 USD

Die Ölpreise sind am Donnerstag vor einem mit Spannung erwarteten Treffen des Ölverbunds Opec+ unter Druck geraten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 114,46 US-Dollar. Das waren 1,83 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,96 Dollar auf 113,30 Dollar.

Vor einem regulären Treffen der Opec+ sorgten zwei Presseberichte für viel Spekulation. Das Wirtschaftsblatt "Financial Times" berichtete, der Ölgigant Saudi-Arabien habe westlichen Ländern signalisiert, seine Produktion auszuweiten, sollte die russische Förderung deutlich sinken. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über eine Debatte berichtet, Russland von den Förderzielen der Opec+ wegen der scharfen Sanktionen des Westens zeitweise auszunehmen.

Grundsätzlich wird vor dem Treffen damit gerechnet, dass der Ölverbund seine Förderung abermals moderat ausweitet. Allerdings gibt es Spekulationen, dass große Förderer wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Produktion schon jetzt deutlicher ausweiten könnten. Auch dies wird in dem Artikel der "Financial Times" zur Sprache gebracht.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 58 (73) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ALSTOM AUF 22 (21) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/GOLDMAN NIMMT BHP GROUP MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 3000 PENCE

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:30 FRA: Remy Cointreau, Jahreszahlen (detailliert)

10:00 DEU: Nordzucker AG, Bilanz-Pk (online)

10:00 DEU: MLP, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Deutsche Wohnen, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: SNP Schneider-Neureither & Partner, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Salzgitter, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Mainova, Hauptversammlung, Frankfurt

10:00 DEU: Röchling-Gruppe, Bilanz-Pk, Mannheim

14:00 DEU: Bechtle, Hauptversammlung (online)

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

USA: Ciena, Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

02:30 JPN: Jibun Bank PMI Dienste 05/22 (2. Veröffentlichung)

08:30 CHE: Verbraucherpreise 05/22

09:00 ESP: Arbeitslosenzahlen 05/22

11:00 EUR: Erzeugerpreise 04/22

14:15 USA: ADP Beschäftigung 05/22

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 AUT: Opec+ Ministertreffen (online)

16:00 USA: Auftragseingang Industrie 04/22

16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 04/22 (endgültig)

17:00 USA: EIA Ölbericht (Woche)

SONSTIGE TERMINE

08:30 DEU: Bundesgerichtshof verkündet Urteile zur Haftung von Internet-Plattformen für Urheberrechtsverletzungen, Karlsruhe

09:30 DEU: Bundesverfassungsgericht äußert sich zum Schonvermögen für Immobilienbesitzer. Konkret geht es um die Frage, ob die Abhängigkeit des sozialrechtlichen Verwertungsschutzes für selbst bewohntes Wohneigentum von der aktuellen Bewohnerzahl mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

DEU: Fortsetzung Innenministerkonferenz (IMK), Würzburg

DEU: Vierter und letzter Tag der Hannover Messe, Hannover

11:00 DEU: Online-Pk Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) zu Umsätzen & Kaufverhalten nach drei Monaten Ukraine-Konflikt, Berlin

15:00 DEU: Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz

+ Pk im Anschluss an die Beratungen, mit Scholz, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey

DEU: Abschluss BDEW Kongress 2022, Berlin

+ 13.30 "Herausforderungen für die Netzinfrastruktur" u.a. mit Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur

+ 14.35 CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz, Statement zur Energiepolitik und Gespräch

14:00 DEU: Videodiskussion des Deutschen Instituts für Altersvorsorge "Einkommen und Auskommen - wie geht es der Mittelschicht in Deutschland?"

15:00 DEU: Produktionsstart des Volkswagen ID Buzz und ID Buzz Cargo mit Statements von Volkswagen Nutzfahrzeuge Produktionsvorstand Josef Baumert und dem Betriebsratsvorsitzenden Stavros Christidis.

LUX: Gutachten des EuGH-Generalanwalts zu Rechtsstreit um Markenschutz auf Online-Marktplätzen

SWE: Umweltgipfel Stockholm+50 in Schweden, Stockholm

HINWEIS

GBR: Feiertag, Börse geschlossen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^                                                       Prognose         Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

Eurozone

Erzeugerpreise

April

Monatsvergleich                                      +2,3              +5,3

Jahresvergleich                                     +38,4             +36,8

GROSSBRITANNIEN

    --- Keine wichtigen Daten erwartet ---

USA

14.15 Uhr

ADP-Beschäftigung, Mai

Monatsvergleich                                        +300                +247

(in Tsd.)

14.30 Uhr

Produktivität

ex Agrar, Q1                                             -7,5                -7,5*

Erstanträge Arbeitslosenhilfe                       +210               +210

16.00 Uhr

Auftragseingang Industrie, April

Monatsvergleich                                         +0,7                +1,8

ex Transport                                               ---                 +2,1

Auftragseingang

langlebige Güter, April

Monatsvergleich                                         +0,4                +0,4

onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel