BNP Paribas überrascht mit kräftigem Gewinnanstieg

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Paris (Reuters) - Die größte französische Bank BNP Paribas hat im zweiten Quartal dank reger Geschäfte im Investmentbanking und im Privatkundenbereich ihren Gewinn überraschend deutlich gesteigert.

Der Nettogewinn stieg von April bis Juni um 9,1 Prozent auf rund 3,18 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie das Geldhaus am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen, die im Schnitt 2,7 Milliarden Euro prognostiziert hatten.

Zum Gewinnanstieg trugen auch die leicht reduzierten Kosten für Vorsorge für Kreditausfälle bei: Im zweiten Quartal bildete BNP Paribas drei Prozent weniger Rückstellungen für faule Kredite. Der Großteil der Risikovorsorge in Höhe von 789 Millionen Euro soll die indirekten Folgen des Ukraine-Kriegs, der Inflation und der Zinserhöhung abfedern. Analysten rechneten mit zusätzlichen 100 Millionen Euro in der Risikovorsorge.

An der Börse waren die BNP-Titel gefragt. Sie verteuerten sich um rund vier Prozent. Finanzexperten von JPMorgan führen die "soliden" Ergebnisse auf das robuste heimische Privatkundengeschäft zurück. "Auch wenn diese Ergebnisse gut sind, heißt es nicht, dass der Ausblick sich verbessert hat", warnt DRBS Morningstar-Analyst Arnaud Journois. "Es ist möglich, dass das dritte und vierte Quartal nicht mehr so gut wird für europäische Banken."

Wie bei den meisten europäischen Geldhäusern stiegen die operativen Kosten auch bei BNP Paribas - um 7,6 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Auf die positive Entwicklung der Nachsteuerrendite (RoTE) von 12,4 Prozent hatte das keinen Einfluss, auch weil die Erlöse einen stärkeren Anstieg verzeichneten als die Kosten. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 12,78 Milliarden Euro zu.

(Bericht von Julien Ponthus, Matthieu Protard, Michal Aleksandrowicz und Marta Orosz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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