Infineon steuert stabiles Wachstum und schwächere Marge an

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Der Chiphersteller Infineon öffnet an diesem Mittwoch die Bücher für das dritte Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres. Während Analysten ein stabiles Umsatzwachstum auf dem Zettel haben, rechnen sie bei der Profitabilität mit einem kleinen, vorübergehenden Knick.

Infineon rechnet mit mehr

Als Profiteur des weltweiten Chipmangels und der Euro-Schwäche hatte Infineon zuletzt Rekordzahlen verkünden können - und bereits zweifach die Prognose angehoben. Für das dritte Geschäftsquartal hat Infineon einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro auf dem Zettel. Das wäre eine Steigerung von drei Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. Die Segmentergebnis-Marge soll mit 21 Prozent gut zwei Prozentpunkte schwächer ausfallen als zuletzt. "Im vierten Quartal erwarten wir dann wieder einen Anstieg der Profitabilität", sagte Konzernchef Jochen Hanebeck bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen im Mai.

Infineons Prognose fußt derweil auf einem Euro-Kurs von 1,10 je US-Dollar; ein Niveau, das der Euro seit vier Monaten nicht mehr erreicht hat. Infineon erzielt rund zwei Drittel seiner Erlöse in Dollar, seit der den US-Konzern Cypress übernommen wurde. Bei den in Dollar gestellten Rechnungen bleibt so mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung hängen.

Die Prognose für das Geschäftsjahr hatte Infineon beim vorigen Quartalsbericht erneut angehoben - neben dem schwachen Euro auch dank guter Geschäft im wichtigen Automobil-Segment. Demnach peilt der Konzern einen Umsatz von 13,5 Milliarden Euro an, plus oder minus 500 Millionen Euro. Die Spanne erhöhte sich damit um 500 Millionen. Die Marge des Segmentergebnisses, also des operativen Gewinns, soll im Mittelpunkt der Spanne mehr als 22 Prozent betragen. Zuvor war Infineon von etwa 22 Prozent ausgegangen.

Analysten: Infineon wird uns alle überraschen

"Wir rechnen damit, dass Infineons Quartalsbericht die Analystenerwartungen trifft oder überbietet", schreibt Sandeep Deshpande vom von der Bank JPMorgan in einer aktuellen Studie. Der Konzern profitiere weiter von günstigen Wechselkursen, besseren Preisen und einer hohen Auslastung. Im Lauf des Juni hätten Analysten ihre Erwartungen bereits nach oben geschraubt, nachdem Preissteigerungen in Infineons Endmärkten sichtbar geworden seien.

Zum Vorquartal erwarten Analysten laut vom Unternehmen zur Verfügung gestellter Daten durchschnittlich ein stabiles Umsatzwachstum von vier Prozent auf 3,42 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorquartal. Im Wesentlichen entspricht das der Erwartung des Unternehmens. Beim Segmentergebnis haben die Experten eine Marge von 21,2 Prozent auf dem Zettel und damit deutlich weniger als im Quartal zuvor. Im vierten Quartal soll sich dieser Wert aber wieder erholen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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