Vorbörse: Dax tritt auf Stelle, Euro bei 1,02 Dollar, Ölpreise stabil

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Angesichts der fortdauernden Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan dürften die Anleger weiter mit angezogener Handbremse und auf Sicht fahren. Für den Dax zeichnen sich am Mittwoch keine größeren Bewegungen ab. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete am Morgen ein Plus von wenigen Punkten auf 13 457 Zähler an.

Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, setzt trotz Warnungen Chinas ihren Besuch in Taiwan fort. Erwartet wird, dass Pelosi mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen sowie mit Parlamentariern zusammenkommt. China hatte für den Fall eines Besuchs Pelosis mit Konsequenzen gedroht.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kann in puncto Taiwan etwas Entspannung ausmachen: "Die ersten chinesischen Antworten sind relativ milde ausgefallen". Dementsprechend nehme auch die Angst an den Börsen ab.

Quartalsberichte setzen sich fort

Derweil setzt sich der Reigen der Quartalsberichte von Unternehmen fort. Aus dem Dax haben am Morgen Siemens Healhtineers , BMW , Vonovia und Infineon Bericht erstattet. Siemens Healthineers wurde im dritten Geschäftsquartal von hohen Kosten belastet, auf Tradegate fiel der Kurs um gut zwei Prozent.

Infineon stiegen dagegen um zwei Prozent. Der Chip-Konzern hat für das laufende Geschäftsjahr eine höhere Profitabilität in Aussicht gestellt. Vonovia legten nach einer milliardenschweren Aufwertung des Immobilienportfolios um knapp zwei Prozent zu. BMW gaben nach einer gesenkten Absatzprognose für das Geschäftsjahr um gut ein Prozent nach.

In der zweiten Reihe attestierten Händler der Commerzbank ein gutes zweites Quartal, der Kurs zog um dreieinhalb Prozent an.

Euro stabilisiert sich bei 1,02 Dollar

Der Euro hat sich am Mittwoch im frühen Handel unterhalb der Marke von 1,02 US-Dollar stabilisiert. Nach deutlichen Verlusten am Vortag kostete die Gemeinschaftswährung am Morgen 1,0180 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0224 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch Nervosität an den Finanzmärkten. Für Verunsicherung sorgt der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. China sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an, lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu dem Inselstaat strikt ab und hatte die USA vor dem Besuch Pelosis vehement gewarnt. Als Reaktion startete Chinas Militär Manöver mit Schießübungen in Meeresgebieten, die Taiwan umringen.

Zur Wochenmitte stehen auch Konjunkturdaten auf dem Programm. In der Eurozone veröffentlicht S&P Global seine Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister. In den USA wird mit dem ISM-Index eine ähnliche Unternehmensumfrage erwartet. Daneben äußern sich zahlreiche Vertreter der US-Zentralbank Federal Reserve.

Ölpreise vor Treffen der OPEC stabil

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch vor einem Treffen des Förderverbunds Opec+ kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 100,50 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel ebenfalls geringfügig um sechs Cent auf 94,36 Dollar.

Gespannt warten die Marktteilnehmer auf eine Zusammenkunft des Produzentenverbunds Opec+. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Zusammenschluss entscheidet über seine kurzfristige Förderung für September. Nachdem die in der Corona-Pandemie ergriffenen Förderkürzungen formal wieder zurückgenommen sind, erwarten Fachleute allenfalls eine moderate Anhebung der Produktion. Schon seit einiger Zeit produzieren die Opec-Länder jedoch deutlich weniger, als sie untereinander vereinbart haben.

Die Opec+ sieht sich mit erheblichen Ungewissheiten konfrontiert. Fraglich ist vor allem, wie stark sich die erwartete Abschwächung der Weltwirtschaft auf die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel auswirkt. "Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Position Russlands", sagt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Auch Saudi-Arabien kommt eine entscheidende Rolle zu, da US-Präsident Joe Biden dort unlängst eine Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht hat, um die hohen Ölpreise zu drücken.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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