Markt Update: Gewinnmitnahmen zur Wochenmitte - Zalando, Hellofresh und Uniper unter Druck

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Nach den Zugewinnen der vergangenen Tage und Wochen übernahmen am Mittwoch die Bären das Kommando.

Quelle: H-AB Photography/Shutterstock.com

Nach einem zunächst freundlichen Handelsauftakt am Morgen geriet der deutsche Leitindex im Handelsverlauf unter deutlichen Verkaufsdruck. Nach Unterschreiten der Unterstützung bei 13.800 Punkten kam es zur avisierten "Beschleunigung gen Süden". 

Der Index gab danach weitere 200 Punkte ab und fiel bis in den Bereich um 13.600 Punkte. Damit verlor er wieder die runde Marke von 14 000 Punkten aus dem Blick, der er sich am Vortag noch bis auf gut 50 Punkte genähert hatte  Am Ende des Tages stand ein Minus von etwa 280 Punkten beziehungsweise 2,04 Prozent zu Buche.

Fed-Protokolle im Fokus

Vor der am Abend anstehenden Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed gingen viele Anleger auf Nummer sicher und stießen Aktien ab. Auch angesichts "einer überraschend zweistelligen Teuerungsrate in Großbritannien im Juli  kehrt mit Inflations- und Zinssorgen ein altes Thema wieder an die Börse zurück, das die Anleger vorläufig zumindest etwas verdrängt hatten", schrieb Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

MDAX verliert 2 Prozent

 Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Mittwoch um 2,01 Prozent auf 27 543,16 Punkte bergab. In Europa und den USA gerieten die Aktienkurse ebenfalls unter Druck, wenn auch weniger deutlich als in Deutschland. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50  büßte 1,29 Prozent auf 3756,06 Zähler ein.

US-Einzelhandelsumsätze schwächer als erwartet

Auch in den USA trübt der starke Preisauftrieb die Kauflaune der Verbraucher. Die für die weltgrößte Volkswirtschaft wichtigen Einzelhandelsumsätze stagnierten im Juli. Sie trügen insgesamt wohl nicht zu mehr Konjunkturoptimismus bei, kommentierte die Landesbank Hessen-Thüringen.

"Unabhängig davon wird die Fed wohl am Ziel festhalten, das Leitzinsband weiter zu erhöhen." Die US-Notenbank geht gegen die Teuerung mit kräftigen Zinserhöhungen vor. Für die Börsen war ihre Geldpolitik in diesem Jahr bislang einer der zentralen Belastungsfaktoren.

Uniper-Aktie sackt 12 Prozent ab

Am deutschen Markt stand zur Wochenmitte einmal mehr Uniper im Fokus. Die Aktien büßten am MDax-Ende rund zwölf Prozent auf 6,81 Euro ein, nachdem der angeschlagene Energiekonzern wegen ausbleibender russischer Gaslieferungen für das erste Halbjahr einen Milliardenverlust berichtet hatte.

2022 rechnet das Unternehmen daher mit einem negativen Ergebnis - die Gewinnschwelle sei erst im übernächsten Jahr wieder in Sicht. Ein Händler sprach von erwartungsgemäß desaströsen Zahlen. "Noch schlimmer aber ist, dass sich sowohl in den Zahlen als auch im Ausblick nicht mal ein kleiner Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten findet", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

Hellofresh und Zalando Dax-Verlierer

Am Dax-Ende büßten der Kochboxen-Versender Hellofresh und der Modehändler Zalando mehr als siebeneinhalb beziehungsweise sieben Prozent ein. Sie zählen zu finanzierungsabhängigen Wachstumswerten, denen höhere Zinsen besonders stark zusetzen. (mit Material von dpa-AFX)

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