Zur Rose kommt nicht zur Ruhe: Schleswig-Holstein widerruft E-Rezept

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Mit den Aktien der Schweizer Versandapotheke Zur Rose sieht es alles andere als rosig aus: Auf Jahressicht gesehen ein Minus von 83 Prozent. Notierten die Anteilsscheine vor einem Jahr noch bei 431 CHF, so sind es heute bescheidene 57,65 CHF.

Ein Blick in die Bilanzen lässt einen erschaudern: Den bisher einzigen Gewinn erzielt Zur Rose 2015, dem Jahr des Börsengangs mit relativ bescheidenen 3,4 Mio. CHF. Seitdem: durchgängig rote Zahlen. Letztes Jahr sogar von 225,7 Mio. CHF.

Gesternmittag dann ein plötzlicher Kurssprung: von 54,40 CHF auf 65,65 CHF. Grund: Gerüchte um einen Verkauf. Laut Bloomberg gebe es Anzeichen, dass Zur Rose einen Verkauf plane. Bei solchen Gerüchten greifen erfahrungsgemäß viele Anleger zu, weil sich der Kaufpreis meist am durchschnittlichen Aktienkurs der letzten Monate orientiert. Steigen die Aktien, steigen auch die Kosten für die Übernahme.

Das Problem: Es blieb vorerst beim Gerücht, Zur Rose gab keinen Kommentar ab. Im Laufe des Handels sackten die Gewinne wieder ein und die Aktie beendete den Tag mit einem Minus.

E-Rezept in Deutschland kommt nicht in die Puschen

Viele Analysten sind sich einig: Ein Problem für Zur Rose, zu der auch DocMorris gehört, ist die Verzögerung bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Am 1. September sollte in Schleswig-Holstein und in Westfalen-Lippe die E-Rezepte eingeführt werden, um dann langsam aber stetig in ganz Deutschland eingeführt zu werden.

Nun hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein angekündigt, am 1. September nicht das E-Rezept einführen zu wollen. Der Grund: datenschutzrechtliche Bedenken. Man könne kein Rezept als QR-Code versenden – selbst dann nicht, wenn der Patient zustimmt. Die Übermittlung von Gesundheitsdaten sei sehr sensibel.

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