Vorbörse: Dax weiter unter Druck - Euro unter Dollar - Öl leicht gesunken

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Der Dax dürfte in dem international angeschlagenen Börsenumfeld auch am Mittwoch vorerst nicht auf die Beine kommen. Nach den Verlusten der vergangenen Tage signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex knapp eine Stunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,32 Prozent auf 13 151 Punkte. Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone deutete sich ein ähnlich verhaltener Start an.

Vor einer Woche beschäftigten sich die Anleger beim Dax noch mit der 14 000er Marke, nun wackelt aber die 13 000-Punkte-Marke. "Was sich zum Wochenschluss schon abgezeichnet hatte, wurde Realität: Der Dax ist an der übergeordneten Abwärtstrendlinie gescheitert und zuletzt dynamisch in die alte Unterstützungszone zurückgefallen", schrieb Chartanalyst und Fachbuchautor Christoph Geyer. Das Börsenbarometer dürfte in den kommenden Tagen weiter unter Druck stehen. "Die Marke von 13 000 Punkten dürfte kaum ausreichend Halt bieten", resümierte der Experte.

Zinserhöhung weiter im Raum

Schwache Wirtschaftsdaten unterstrichen den schwierigen Pfad für die Notenbanker, gleichzeitig die unter anderem von Energiepreisen getriebene Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft zu schonen, hieß es am Markt. Gespannt wird deshalb seit Tagen darauf gewartet, welche Aussagen es ab Donnerstag auf dem Notenbank-Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming geben wird. Weitere Eindrücke für das Wirtschaftsbild in den USA könnte es am Mittwoch von Auftragsdaten aus der Industrie geben.

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten steht CTS Eventim im Fokus. Der Veranstalter und Ticketverkäufer zeigt sich nach einem starken Gewinnschub im ersten Halbjahr optimistisch für eine deutliche Erholung von der Corona-Pandemie. Händlern zufolge überraschten die Geschäftszahlen positiv, sodass die Aktien auf der Handelsplattform Tradegate gut ein Prozent über dem Xetra-Schluss am Dienstag notierten.

Für die ebenfalls im MDax der mittelgroßen Werte notierten Papiere des Modekonzerns Hugo Boss aber ging es auf Tradegate um rund ein Prozent nach unten. Hier belastete eine Gewinnwarnung des US-Kleidungshändlers Nordstrom . Dessen Anteilsscheine waren im nachbörslichen US-Handel um knapp 13 Prozent eingeknickt. Wie Konkurrenten auch sitzt das Unternehmen auf hohen Lagerbeständen, da die Menschen sich angesichts der drohenden Rezession mit Käufen zurückhalten. Experten gehen davon aus, dass viele Einzelhändler nun gezwungen sind, die vollen Lager durch Rabattaktionen zu räumen.

Erholungsversuch an der Wall Street gescheitert

Ein zaghafter Erholungsversuch der US-Aktienmärkte nach der jüngsten Talfahrt ist am Dienstag gescheitert. Schwache heimische Konjunkturdaten konnten die Angst vor weiter steigenden Zinsen im frühen Handel nur kurzzeitig mindern. Nach einem moderat freundlichen Start drehte der Leitindex Dow Jones Industrial ins Minus - am Ende verlor er 0,47 Prozent auf 32 909,59 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um 0,22 Prozent auf 4128,73 Punkte nach unten. Der Nasdaq 100 hielt sich mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 12 881,79 Zähler nur wenig besser.

Auch Asien schwächelt

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien auch am Mittwoch geschwächelt. Nach wie vor bestimmen Konjunktursorgen das Bild. Der japanische Leitindex Nikkei 225 büßte kurz vor dem Handelsende 0,4 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong sank um 1,3 Prozent und der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands gab um 1,4 Prozent nach. Moderate Gewinne gab es hingegen in Südkorea.

Renten

Bund-Future        150,74    +0,11%

Eurokurs gibt etwas nach - US-Konjunkturdaten im Blick

Der Euro ist am Mittwoch nach deutlichen Kursgewinnen vom Vortag wieder leicht gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9961 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 0,9927 (Montag: 1,0001) Dollar festgesetzt.

Damit konnte der Euro die Kursgewinne vom Vortag nicht halten, als unerwartet schwache US-Konjunkturdaten den Dollar zeitweise belastet hatten und die Gemeinschaftswährung im Gegenzug fast einen Cent gestiegen war. Im August hatte sich unter anderem die Stimmung der amerikanischen Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen deutlich verschlechtert. Die Daten deuten auf eine Rezession hin und lassen der US-Notenbank Fed weniger Spielraum für Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation, was den Kurs der amerikanischen Währung belastet.

Durch die zuletzt schwachen Wirtschaftsdaten ist die konjunkturelle Entwicklung in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger am Devisenmarkt gerückt. Sie dürften daher besonders auf weitere US-Konjunkturdaten achten, die am Nachmittag auf dem Programm stehen. Unter anderem werden Daten zum Auftragseingang in den USA erwartet.

Euro/USD          0,9952    -0,18%

USD/Yen           136,61    -0,12%

Euro/Yen           135,95    -0,29%

Ölpreise geben etwas nach

Die Ölpreise sind am Mittwoch etwas gesunken. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach starken Kursgewinnen im Verlauf der beiden vergangenen Handelstage. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 99,80 US-Dollar. Das waren 42 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 29 Cent auf 93,45 Dollar.

Zu Beginn der Woche hatten Aussagen des saudi-arabischen Energieministers für Auftrieb gesorgt, in denen er eine mögliche Drosselung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ angedeutet hatte.

Trotz der leichten Gegenbewegung zur Wochenmitte hielten sich die Ölpreise insgesamt auf erhöhtem Niveau. Marktbeobachter verwiesen auf Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um 5,6 Millionen Barrel verzeichnet hat.

Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse sorgen könnten.

Brent          99,72    -0,50 USD

WTI            93,40    -0,34 USD

Umstufungen von Aktien

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VITESCO AUF 53 (46) EUR - 'NEUTRAL'

- BARCLAYS HEBT VALLOUREC AUF 'OVERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 17 EUR

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SHELL AUF 3300 (3000) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 72 (70) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 25 (22) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 23,50 (27,50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

Tagesvorschau / Konjunkturprognosen

Termine Unternehmen

07:30 DEU: CTS Eventim, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: LBBW, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: Gesco, Hauptversammlung, Wuppertal

22:05 USA: Salesforce, Q2-Zahlen

22:20 USA: Nvidia, Q2-Zahlen (detailliert)

DEU: Geratherm, Q2-Zahlen, Geschwenda

AUT: Immofinanz, Q2-Zahlen

USA: Autodesk, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

08:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 07/22 (endgültig)

08:00 DEU: Statistisches Bundesamt zu Zensus 2022 und Erkenntnissen zum Thema Wohnen und Energie

10:00 POL: Arbeitslosenquote 07/22

11:30 DEU: Anleihe, Laufzeit: 10 Jahre, Volumen: 4 Mrd EUR

14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 07/22 (vorläufig)

16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 07/22

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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