BMW macht ernst: Produktion von Wasserstoff-Autos beginnt heute

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Eine „emissionsfreie Mobilität“ – davon träumt BMW. Nur im Gegensatz zu der Konkurrenz setzt der bayerische Autobauer nicht ausschließlich auf E-Autos, sondern auch auf Wasserstoff-Autos. Heute wird der nächste Meilenstein erreicht: in Garching eröffnet der Vorstandsvorsitzende von BMW Oliver Zipse zusammen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder die Produktion des Modells iX5 Hydrogen, das vollständig mit Wasserstoff betrieben werden soll. Die Brennstoffzellen erhält der Dax-Konzern von Toyota. Anschließend werden sie mit eigenen Wasserstofftanks ausgestattet.

Allerdings werden erst einmal weniger als 100 Autos produziert. Mit dieser Kleinserie will BMW Erfahrungen sammeln. Dazu sollen sie in Europa, den USA, Japan, Korea und China auf den Straßen getestet werden.

Zipse gibt sich aber zuversichtlich. Bereits zur Konferenz zur Halbjahresbilanz Anfang August sagte er: „Wir denken bereits über eine mögliche nächste Generation nach.“

Wasserstoff und E-Auto: Beide sind wichtig

Für BMW ist aber auch klar: Das Wasserstoffauto ist kein Konkurrent zum E-Auto, sondern soll nur ein Teil des Puzzles beim emissionsfreien Fahren sein. BMW möchte ab 2030 mindestens die Hälfte seiner verkauften Autos mit Batterieantrieb verkaufen. Das Wasserstoff-Auto soll besonders da eingesetzt werden, wo sich E-Autos nicht durchsetzen.

Kritiker sehen den Wasserstoff-Antrieb jedoch skeptisch: Er sei zu energeintensiv. Da reiner Wasserstoff auf der Erde nicht vorkommt, muss er gewonnen werden. Dazu wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt, was sehr viel Energie benötigt. Auch beim Transport und bei der Rückgewinnung wird viel Energie verwendet. Das sei, so die Kritiker, nicht wirtschaftlich und werde sich auf Dauer nicht lohnen.

Wasserstoff ist eine Wette

Ob sich Wasserstoff durchsetzt ist eine Wette und lässt sich derzeit noch nicht mit Gewissheit sagen. BMW gibt sich zwar optimistisch, betont aber auch, dass sie noch Daten und Erfahrungen sammeln müssen. Das birgt natürlich einen gewissen Unsicherheitsfaktor.

Und auch die Befürworter wissen: Bevor ein Wasserstoff-Auto serienreif ist, dauert es noch viele Jahre. Daher haben diese Nachrichte noch keinen Einfluss auf den Aktienkurs von BMW.

Allerdings hat BMW einen Vorteil: Sie setzen nicht alles auf die Wasserstoff-Karte und können die Forschungen aus den laufenden Einnahmen bezahlen. Von daher bleibt die Aktie für Anleger interessant.

(mit Material von dpa-AFX)

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