Vorbörse: Dax ringt weiter mit 13.000-Punkte-Marke – Verbraucherpreise im Blickpunkt – Zinserhöhung der EZB im Raum

onvista · Uhr
Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Der Dax dürfte es zur Wochenmitte weiter mit der runden Marke von 13 000 Punkten zu tun haben. Am Vortag hatte er es nach zwischenzeitlich deutlichen Zuwächsen nicht geschafft, die runde Marke zu verteidigen. Nun startet er wohl einen neuen Versuch: Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte am Mittwoch knapp eine Stunde vor dem Auftakt ein Plus von 0,59 Prozent auf 13 038 Punkte.

Auch die US-Börsen hatten am Vorabend geschwächelt: Der Dow Jones Industrial hatte ein Tief seit einem Monat erreicht. Mittlerweile steigen aber die US-Futures und in Asien kamen die Kurse im Verlauf auch aus ihrem Tal. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird vor diesem Hintergrund ebenfalls freundlich erwartet.

Für den August zeichnet sich aktuell ein Dax-Verlust von etwa 3,3 Prozent ab. Dabei war das deutsche Kursbarometer bis Mitte des Monats noch bis auf fast 14 000 Punkte geklettert, ehe Zins- und Rezessionssorgen gepaart mit der Energiekrise ihn etwa 1000 Punkte kosteten. Steigende Zinsen und Wirtschaftssorgen sind derzeit für Kursgewinne am Aktienmarkt keine guten Voraussetzungen.

Wie reagiert die EZB auf die Inflation? Anleger nervös

Im Blick stehen am Vormittag die Verbraucherpreise in der Eurozone für den August. Die Inflation ist hoch und so steht die Europäische Zentralbank (EZB) unter Druck, die Zinsen anzuheben - mit der damit verbundenen Gefahr, dass eine Rezession folgen könnte. Allerdings birgt eine dauerhaft hohe Inflation noch größere wirtschaftliche Risiken.

Die Inflationsdaten aus der Eurozone dürften auf die Entscheidung der EZB, die Zinsen auf der Sitzung in der kommenden Woche um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte zu erhöhen, einen deutlichen Einfluss haben, hieß es am Morgen von der Commerzbank.

Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage wie zuletzt relativ ruhig, nachdem die jüngste Berichtssaison quasi abgehakt ist. Einen Blick wert sein könnten die Aktien von Sixt wegen einer vom Investmenthaus Jefferies gestrichenen Kaufempfehlung. Vorbörslich fiel die Aktie allerdings nicht auf. Analyst Constantin Hesse befürchtet, dass das schwächere Konjunkturumfeld und potenzielle negative Auswirkungen auf das Reisegeschäft im Jahr 2023 das Wachstum des Autovermieters kurzfristig bremsen könnten.

Wall Street: Dow Jones im Minus

USA: - VERLUSTE - An der Wall Street ist die Furcht vor einem starken wirtschaftlichen Abschwung weiter allgegenwärtig. Nach einer Talfahrt am Freitag und weiteren Abschlägen zu Wochenbeginn drehten die wichtigsten US-Indizes am Dienstag schnell in die Verlustzone und schlossen jeweils rund ein Prozent tiefer. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel nach moderaten Gewinnen im frühen Handel letztlich um 0,96 Prozent auf 31 790,87 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau von Ende Juli. Der marktbreite S&P 500 büßte 1,10 Prozent auf 3986,16 Punkte ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,13 Prozent auf 12 342,70 Zähler nach unten.

Auch Asiens Börsen unter Druck

ASIEN: - ÜBERWIEGEND VERLUSTE - Konjunktursorgen haben die Aktienmärkte Asiens am Mittwoch überwiegend belastet. In China verlor der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands zuletzt rund ein halbes Prozent und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone gab um 0,2 Prozent. So bleibt die Stimmung in der chinesischen Industrie schlecht, wie der offizielle Einkaufsmanager-Index (PMI) zeigte. Die rigide Corona-Politik der Regierung und der durch eine Dürre bedingte Strommangel in Teilen des Landes hinterlassen Spuren. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank kurz vor Handelsende um ein halbes Prozent.

DAX                        12961,14    +0,53%

XDAX                    12922,58    +0,04%

EuroSTOXX 50   3561,92    -0,24%

Stoxx50                           3550,73    -0,93%

DJIA                       31790,87    -0,96%

S&P 500                          3986,16    -1,10%

NASDAQ 100     12342,70    -1,13%

Renten

Bund-Future       148,54    +0,05%

Euro hält sich über Parität zum US-Dollar

Der Euro hat am Mittwochmorgen etwas mehr als einen US-Dollar gekostet. Im frühen Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0040 Dollar, sie lag also leicht über Parität zur US-Währung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0034 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte schauen Anleger vor allem auf neue Inflationszahlen aus der Eurozone. Die hohe Teuerung dürfte sich nach Prognosen von Analysten weiter beschleunigen. Die EZB steuert daher auf eine erneut deutliche Zinsanhebung zu, wenn sich der geldpolitische Rat in der kommenden Woche trifft. Selbst ein besonders kräftiger Schritt um 0,75 Prozentpunkte gilt nach entsprechenden Äußerungen ranghoher Notenbanker als möglich.

Euro/USD          1,0043    +0,29%

USD/Yen           138,44    -0,26%

Euro/Yen           139,03    +0,03%

Ölpreise legen wieder zu

Die Ölpreise haben am Mittwoch im frühen Handel einen Teil ihrer deutlichen Abschläge vom Vortag wettgemacht. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 100,01 US-Dollar. Das waren 70 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,07 Dollar auf 92,71 Dollar.

Nach deutlichen Aufschlägen zum Wochenstart waren die Erdölpreise am Dienstag kräftig gefallen. Analysten verweisen schon seit längerem auf teils hohe Preisschwankungen im Tagesverlauf. Ausschlaggebend ist die anhaltende Unsicherheit wegen einer Vielzahl an Risikofaktoren. Dazu zählen neben dem Ukraine-Krieg vor allem aktuelle politische Unruhen in den ölreichen Ländern Irak und Libyen.

Die Nachfrage ist unterdessen gekennzeichnet durch Konjunkturängste. Angesichts zahlreicher Belastungsfaktoren, darunter die global hohe Inflation, gelten die Wirtschaftsaussichten für weite Teile der Welt als schlecht. Besonders betroffen ist Europa angesichts seiner hohen Abhängigkeit von russischem Erdgas und stark verminderten Gaslieferungen aus Russland.

Brent          100,01    +0,70 USD

WTI             92,54    +0,89 USD

Umstufungen von Aktien

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ATOSS SOFTWARE AUF 135 (130) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT SIXT-STÄMME AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 115 (130) EUR

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 12 (14) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ADESSO AUF 200 (225) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HOME24 AUF 4,50 (6) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SLM SOLUTIONS AUF 14 (17) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR WESTWING AUF 11 (13) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ZEAL NETWORK AUF 43 (47) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BAYER AUF 80 (75) EUR - 'OVERWEIGHT'

- RBC HEBT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 36 (33) EUR - 'UNDERPERFORM'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR HP INC AUF 27 (32) USD - 'UNDERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT WORKSPACE GROUP AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 650 (850) PENCE

- BERENBERG SENKT DERWENT LONDON AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 2800 (3500) PENCE

- BERENBERG SENKT GREAT PORTLAND AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 460 (750) PENCE

- BERENBERG SENKT HELICAL PLC AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 375 (520) PENCE

- BERENBERG SENKT LONDONMETRIC PROPERTY AUF 'SELL' (HOLD) - ZIEL 200 (280) PENCE

- BERENBERG SENKT SUPERMARKET INCOME REIT AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 120 PENCE

- BERENBERG SENKT TRITAX BIG BOX AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 190 (275) PENCE

- BERENBERG SENKT URBAN LOGISTICS REIT AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 180 (210) PENCE

- BERENBERG SENKT WAREHOUSE REIT AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 170 (205) PENCE

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR ASOS AUF 1800 (2500) PENCE - 'BUY'

Termine Unternehmen

09:00 DEU: Bertelsmann, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: Adler-Group-Tochter Adler Real Estate, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: Lang & Schwarz, Hauptversammlung (online)

10:00 DEU: NordLB, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: Sto, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: BMW startet Produktion von Brennstoffzellensystemen für das Wasserstoffauto BMW iX5 Hydrogen mit Vorstandschef Oliver Zipse, Entwicklungsvorstand Frank Weber und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

11:00 DEU: Aareal Bank, Hauptversammlung (online)

11:00 DEU: Alstria Office Reit, außerordentliche Hauptversammlung (online)

11:00 CHE: ABB, Kapitalmarkttag

Termine Konjunktur

DEU: DIW-Konjunkturbarometer

01:50 JPN: Industrieproduktion 07/22 (vorläufig)

01:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 07/22

03:30 CHN: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22

08:00 DEU: Außenhandelspreise 07/22

08:45 FRA: Verbraucherpreise 08/22 (vorläufig)

08:45 FRA: Privater Verbrauch 07/22

08:45 FRA: Erzeugerpreise 07/22

08:45 FRA: BIP Q2/22 (2. Veröffentlichung)

09:00 AUT: BIP Q2/22 (2. Veröffentlichung)

09:00 TRK: BIP Q2/22

09:55 DEU: Arbeitslosenzahlen 08/22

11:00 BEL: BIP Q2/22 (endgültig)

11:00 EUR: Verbraucherpreise 08/22 (vorläufig)

11:00 ITA: Verbraucherpreise 08/22 (vorläufig)

12:00 PRT: Verbraucherpreise 08/22 (vorläufig)

12:00 PRT: BIP Q2/22 (endgültig)

15:45 USA: MNI Chicago PMI 08/22

16:30 USA: EIA-Ölbericht (Woche)

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel