Robotic Process Automation: Jetzt in diesen wenig beachteten Mega-Trend investieren?

The Motley Fool · Uhr

Einige vermeintliche Mega-Trends sind bei Anlegern im Allgemeinen sehr beliebt – wie Wasserstoff, Blockchain oder Cloud Computing. Daneben gibt es jedoch auch einige nicht weniger spannende Branchen mit starkem Wachstum und exzellenten Zukunftsaussichten, die eher wenig Beachtung finden. Wie den Bereich Robotic Process Automation (RPA). Lohnt sich hier heute ein Investment, nachdem die Aktienkurse der meisten RPA-Unternehmen stark gefallen sind?

Robotic Process Automation – was ist das?

Doch was ist Robotic Process Automation eigentlich? Ganz vereinfacht gesprochen ist das Software, die repetitive Tätigkeiten am Computer übernehmen kann. Zur Verdeutlichung ein kurzes Beispiel: In meinem Hauptjob als Controller ziehe ich mir jeden Monat finanzielle Daten aus unterschiedlichen Systemen, wie der ERP-Software von SAP, und verarbeite diese nach einem gleichbleibenden Schema zu einem Bericht in Excel. All das könnte auch ein Software-Roboter für mich erledigen. Ich müsste dem Roboter nur einmal zeigen, was er machen muss. Zum Beispiel indem ich meine Tätigkeiten am Bildschirm aufzeichne.

Vorteile von Robotic Process Automation

Aus meiner Sicht sind die Vorteile von RPA im Büro ähnlich wie die von Industrierobotern in der Produktion. Die Software arbeitet schneller, genauer und zuverlässiger, als ich es je könnte. Auch wenn ich Urlaub habe, wird der Bericht aus meinem Beispiel erstellt. Zudem kann ich mich in meinem Job auf spannendere Tätigkeiten konzentrieren.

Dies ist auch aus Unternehmenssicht positiv zu beurteilen, da die Mitarbeiter tendenziell effizienter und zufriedener sind. Zumindest so lange, wie diese nicht komplett durch die Software ersetzt werden. In diesem Fall gibt es tendenziell Kostenvorteile. Die Inbetriebnahme einer RPA-Lösung ist in der Regel mit vergleichsweise wenig Aufwand verbunden, da kaum programmiert werden muss und bestehende Softwarelösungen beibehalten werden.

Der Einsatz von RPA bietet aus meiner Sicht also viele Vorteile, die bei einer Vielzahl von sich wiederholenden Bürotätigkeiten Anwendung finden können. Wenn ich mir überlege, wie viel manuelle Arbeit in den Unternehmen, die ich kennengelernt habe, für Themen wie die Bearbeitung von Bestellungen, das Anlegen neuer Nutzer oder eben die Erstellung von Berichten anfällt, ist das Potenzial für RPA enorm. Entsprechend soll der Markt für RPA-Lösungen laut Statista bis 2030 im Durchschnitt um 28 % pro Jahr wachsen.

Spannende Aktien

So weit, so gut. Doch wie kann man hier investieren? Es gibt eine Reihe von börsennotierten Unternehmen, die RPA-Lösungen anbieten. Die Spanne reicht von etablierten, breit aufgestellten Unternehmen wie Microsoft, SAP und Salesforce bis hin zu kleineren, spezialisierten Anbietern.

Besonders interessant finde ich UiPath (WKN: A3CND). Das 2005 in Rumänien gegründete Unternehmen ist laut Gartner führend im Bereich der RPA-Lösungen. Das Produktspektrum wird stetig erweitert, auch durch Übernahmen. Im letzten Quartal wurde mit etwas über 10.000 Kunden ein Umsatz von 245 Mio. US-Dollar erzielt. Der Umsatz stieg um 32 %. Trotz der hohen Brutto-Marge von 85 % waren Gewinn und Free Cashflow negativ. Mir gefällt die hohe Net-Retention-Rate von 138 %, der Cashbestand von zuletzt 1,8 Mrd. US-Dollar gibt Sicherheit in volatilen Zeiten. Nachdem der Aktienkurs im letzten Jahr um 74 % abgestürzt ist, beträgt die Marktkapitalisierung 9 Mrd. US-Dollar, das KUV 8 (Stand: 31.08.2022, gilt für alle Angaben).

Weitere interessante Anbieter sind Pegasystems (WKN: 901951) und Appian (WKN: A2DR9Y). Auch diese Aktien sind im letzten Jahr stark gefallen – um 74 und 56 %. Die Marktkapitalisierung ist mit jeweils 3 Mrd. US-Dollar noch geringer als die von UiPath. Das Produktspektrum ist jeweils etwas breiter. Pegasystems konzentriert sich zusätzlich noch auf Lösungen für das Kunden- und Prozessmanagement. Appian bietet eine Plattform an, über die diverse Anwendungen ohne große Programmierkenntnisse selbst entwickelt werden können.

Alles in allem gibt es meiner Meinung nach eine Reihe spannender Unternehmen in dem zukunftsträchtigen Bereich der Robotic Process Automation. Nachdem die Aktienkurse in viele Fällen abgestürzt sind, könnte sich jetzt ein genauerer Blick lohnen.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Appian, Microsoft, Salesforce, Inc. und UiPath Inc. und empfiehlt Gartner und SAP.

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