Markt Update: Inflation belastet weiter – Bund verabschiedet sich von Lufthansa – Kion crasht mit minus 21 Prozent

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Wer es positiv sehen will: Die US-Inflation ist im Vergleich zum Vormonat gesunken. Von 8,5 auf 8,3 Prozent. Aber Fakt ist: Das ist zu viel. Die Fed weiß das und jeder Anleger ist überzeugt: Am 21. September wird sie die Leitzinsen erhöhen. Fed-Gouverneur Christopher Waller hat es bereits ausgedrückt: Die Leitzinsen müssen merklich rauf, um die Nachfrage zu senken. Die derzeitige Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent ist bei diesen Inflationsdaten einfach zu niedrig. Mal Hand aufs Herz: Was wird der Fed auch anderes übrug bleiben?

Was gut im Kampf gegen Inflation ist, ist schlecht für die Aktienmärkte. So hat der Dax gestern vor Veröffentlichung der US-Daten seine Erholungsrallye fortgesetzt und kam zwischenzeitlich sogar über 13.500 Punkten. Und dann schlug ihn die US-Inflation ins Gesicht: Er beendete den Handelstag mit einem Minus von 1,59 Prozent.

Im frühen Handel stieg der Dax leicht, um dann alle Gewinne wieder abzugeben. Derzeit bewegt er sich am Ausgangspunkt.

Zalando springt an Dax-Spitze

Zalando springt in den ersten Handelsminuten an die Spitze des Dax. Allerdings hat sie aufgrund schlechter Prognosen am gestrigen Tag ordentlich Federn gelassen. Gemessen am gestrigen Höchststand liegt Zalando immer noch mit mehr als 8 Prozent im Minus. Auch das KGV ist gefährlich hoch. Die Aktie bleibt riskant, Anleger sollten sie meiden.

Lufthansa: Bund verabschiedet sich von Beteiligung

Zuerst hat die Bundesregierung durch ihre Corona-Maßnahmen die Lufthansa in Bredouille gebracht, dann trat sie als Retterin auf. Nun will sie wieder raus und hat ihre Anteile zu einem Preis von 6,11 Euro Investoren angeboten. Ein Marktteilnehmer wertet den damit wegfallenden Aktienüberhang letztlich als gute Nachricht. Nachdem die Aktie im vorbörslichen Handel leicht stieg, liegt sie im frühen Handel mit 2 Prozent im Minus bei knapp 6,17 Euro.

Minus 21 Prozent: Kion Group kracht ans Ende des MDax

Der Hersteller von Gabelstaplern Kion Group gab eine Gewinnwarnung aus und die Aktie crashte. Ging die Aktie gestern mit 33,79 Euro aus dem Handel, notiert sie nun mit einem Minus von über 21 Prozent am Ende des Nebenwerte-Index MDax.

Kion rechnet im dritten Quartal wegen gestiegener Kosten im Projektgeschäft mit einem Verlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Störungen in den Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten wirkten sich negativ aus. Der Fachmann Nicholas Green von Bernstein Research ergänzte, das Problem seien offenkundig Verträge des Logistikspezialisten zu festen Preisen in der Warenhausautomation. Dadurch könnten gestiegene Kosten nicht an die Kunden weitergegeben werden.

Uniper steigt

Die Aktie des schwer angeschlagenen Versorgers Uniper haben in der ersten Stunde 8 Prozent gewonnen. Auf Wochensicht liegen sie sogar mit über 10 Prozent in der Gewinnzone. Allerdings ist das kein Zeichen für Anleger einzusteigen: Vom gestrigen Tageshoch von 5,60 Euro sind sie immer noch weit entfernt und an der misslichen Gesamtlage auf dem Strom- und Energiemarkt hat sich nichts geändert. Anleger bleiben weiterhin an der Seitenlinie.

(mit Material vonn dpa-AFX)

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