onvista Börsenfuchs: Wie sich Profis gegen die Inflation absichern

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Auch Profis haben Angst vor der historisch hohen Inflation und tun was dagegen. Ob sie damit auch erfolgreich sind? Vielleicht könnt Ihr ja was für Eure Taktik übernehmen. Eine neue Studie zeigt, dass über 90 % der befragten europäischen institutionellen Anleger und Vermögensverwalter über die Inflation „besorgt“ sind. 88 % der befragten Profis haben in den letzten sechs Monaten ihre Allokation in Vermögenswerte und Anlageprodukte erhöht, die eine Absicherung gegen die Inflation bieten sollen.

In die Umfrage flossen die Ansichten von Anlegern ein, die zusammen mehr als 300 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten verwalten. Fast 85 % der Befragten gaben an, dass die von ihnen verwalteten Fonds ihre Anlagen in Fonds erhöhen werden, die zur Bekämpfung der Inflationsgefahr beitragen. Dabei meldeten 20 %, dass diese Allokation drastisch steigen soll. Was sind das für Anlageklassen? 71 % nannten inflationsgebundene festverzinsliche ETPs (= Exchange Traded Products, zu denen auch die ETFs gehören). 

Und das sind die Anlageklassen im Einzelnen, die zur Bekämpfung der Inflation in den kommenden Monaten verstärkt genutzt werden sollen:

  • Gold
  • breiter Rohstoffkorb
  • Aktien
  • inflationsgebundene festverzinsliche ETPs
  • inflationsgebundene festverzinsliche Anleihen
  • spezielle Sektoren

Die Inflation ist eine der größten Bedrohungen für die Anleger, betonen die Profis. Es ist nicht verwunderlich, dass so viele professionelle Anleger positive Schritte unternehmen, um diese Herausforderung zu meistern. Das Problem ist, dass die Inflation derzeit zwar hoch ist, die langfristigen Inflationserwartungen aber immer noch innerhalb einer bestimmten Bandbreite liegen. Wenn die Anleger zu dem Schluss kommen, dass die Inflation nicht mehr aufzuhalten ist, könnte sich die Landschaft dramatisch verändern.

Da habt Ihr’s doch vergleichsweise gut, meine Freunde. Als privater Anleger verwaltet Ihr keine Kundengelder, sondern seid „nur“ für die eigenen Kohle verantwortlich. Umschichtungen innerhalb der zur Verfügung stehenden Anlageklassen sind nur eine Möglichkeit. Ihr könnt das Gesamtvolumen erst mal zurückfahren (und die Liquidität entsprechend erhöhen) oder ganz aus der Börse aussteigen, um vom Spielfeldrand für eine gewisse Zeit zuzugucken.

Ein von mir gern empfohlener Weg ist auch, sich auf ganz langfristige Aktien- und Fondsanlagen für die private (Alters-)Vorsorge zu beschränken, weil man kurz- und mittelfristige Börsenspekulationen wegen der Inflation für gefährlich hält. Guckt Euch nur das Auf und Ab des Dax während der vergangenen Tage an – das sieht doch abschreckend aus.

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