Vorbörse: Heute großer Verfallstermin – Dax weiter enorm unter Druck – Kaum Impulse von der Wall Street

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Nach neuerlichen Verlusten an der Wall Street dürfte es am Freitag auch für den Dax weiter abwärts gehen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex etwa zweieinhalb Stunden vor Xetra-Start 0,8 Prozent tiefer auf 12 857 Punkte. Das würde für den Dax einen Wochenverlust von 1,8 Prozent bedeuten, nachdem der Leitindex zwischenzeitlich noch deutlich auf 13 564 Punkte zugelegt hatte.

Mit den sich anbahnenden Verlusten steuert der Dax einmal mehr auf eine schwache Woche zu, nachdem der deutsche Leitindex noch am Dienstag deutlich auf ein Zwischenhoch bei 13 564 Punkten zugelegt hatte. Doch die vorangegangene Erholung war mit dem Schock angesichts der hartnäckigen Inflation in den USA schnell in sich zusammengefallen.

Im Auge behalten sollten die Anleger den Immobiliensektor nach Studien von Goldman Sachs und JPMorgan. Immobilienwerte liefern sich in der Zinswende aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Einzelhändlern um die schwächste Branche des Jahres.

Heute Hexensabbat

Beim großen Verfallstermin kommt es oft zu größeren Kursschwankungen, weil manche Anleger versuchen, die Kurse noch in eine für sie günstige Richtung zu treiben. Hier richtet sich laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners der Blick vor allem auf den Verfall der Optionen auf den Dax. "Die 13 000 war zuletzt die hart umkämpfte Marke zwischen Bullen und Bären. Mit dem heutigen Verfalltermin könnte der Optionsmarkt über die zukünftige Richtung beim Dax mitentscheiden", erläutert der Börsenkenner.

Dax stark unter Druck - Großes Wochenminus erwartet

Vor dem großen Verfallstermin dürfte sich am deutschen Aktienmarkt auch am Freitag die jüngste Talfahrt fortsetzen. Schwache Signale kommen von der Wall Street, die am Vorabend neuerliche Verluste insbesondere bei Technologiewerten verzeichnete. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine knappe Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,95 Prozent auf 12 833 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte 0,9 Prozent tiefer in den Tag starten.

Teils positive Konjunkturdaten aus China, wo sich Einzelhandel und Industrie zuletzt unerwartet gut entwickelten, würden damit am Markt kaum honoriert, hieß es von Börsianern. So blieb die erdölverarbeitende Industrie des größten Ölimporteurs der Welt unter Druck. Zudem begleiten die Sorgen um die hohe Inflation und die Angst vor einem Wirtschaftsabschwung das Handelsgeschehen weiter, ebenso wie die Frage nach der weiteren Geldpolitik der Notenbanken.

Die Anleger zeigen sich nunmehr nervös mit Blick auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am kommenden Mittwoch. Von den Währungshütern der Fed wird ein drastischer Zinsschritt von mindestens 0,75 Prozentpunkten erwartet, aber immer mehr spekulieren auch über eine Leitzinsanhebung um einen ganzen Prozentpunkt.

Dow Jones: Niedrigster Stand seit Juli

 Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einer nur zaghaften Stabilisierung am Vortag wieder nachgegeben. US-Konjunkturdaten ergaben ein durchwachsenes Bild. Entscheidend bleiben die hohe Inflation, das künftige Zinsniveau und die konjunkturellen Folgen. Nervosität herrschte womöglich auch vor dem am Freitag anstehenden großen Verfall an den Terminmärkten. Technologiewerte, die sich am Vortag etwas stärker erholt hatten, standen besonders unter Druck. Der von dieser Branche geprägte Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,71 Prozent auf 11 927,49 Punkte. Während der marktbreite S&P 500 um 1,13 Prozent auf 3901,35 Zähler fiel, waren die Verluste beim Dow Jones Industrial etwas kleiner. Das Kursbarometer der Wall Street verlor 0,56 Prozent auf 30 961,82 Punkte. Auch der Dow musste aber im Tagesverlauf das nächste Tief seit Juli hinnehmen.

Verluste in Asien

Konjunkturängste dürften an den Börsen Asiens für eine erneute Verlustwoche sorgen. Nach den zuletzt wieder überraschend hohen Inflationszahlen sind die Anleger nervös vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank in der kommenden Woche. Wirtschaftsdaten aus China zeichneten am Freitag zwar ein etwas besseres Bild als noch zuletzt, doch bleiben Anleger vorsichtig, da die harte Corona-Linie der chinesischen Regierung eine Belastung bleibt. Hinzu kommen die Probleme im Immobiliensektor des Landes. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen sank um 1,5 Prozent, während in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong der Hang Seng um 0,5 Prozent fiel. Der japanische Leitindex Nikkei 225 büßte kurz vor Handelsende ein Prozent ein.

Renten

Bund-Future    142,86    -0,05%

Devisen: Euro gibt leicht nach

Der Euro hat am Freitag im frühen Handel leicht nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9985 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag mit 0,9992 Dollar auf ähnlichem Niveau festgesetzt. Zum Wochenausklang dürften Anleger ein Auge auf Inflationszahlen aus dem Euroraum werfen. Zwar handelt es sich nur um Detaildaten, allerdings bewegt sich die Teuerung auf einem Rekordniveau von 9,1 Prozent. Die EZB wird durch die Entwicklung erheblich unter Druck gesetzt, ihren begonnenen Zinsanhebungskurs zügig fortzusetzen. Sie hat auf die ausufernde Inflation später als andere große Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed oder die Bank of England reagiert.

Euro/USD      0,9991    -0,09%

USD/Yen       143,34    -0,13%

Euro/Yen      143,21    -0,22%

Ölpreise legen leicht zu

Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent wurde am Morgen zum Preis von 91,23 US-Dollar gehandelt. Das waren 39 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 26 Cent auf 85,36 Dollar. Damit erholten sich die Notierungen etwas von ihren Abschlägen am Vorabend.

Trotz der leichten Gewinne steuern die Ölpreise auf ihren dritten Wochenverlust in Folge zu. Belastende Themen bleiben die sich abkühlende Weltwirtschaft sowie der starke US-Dollar, der das Öl für Händler aus anderen Währungsräumen verteuert. Das lastet auf der Nachfrage.

Mehrere Wirtschaftsdaten aus China zeichneten in der Nacht ein gemischtes Bild der Wirtschaft. Zwar deuteten überraschend gute Zahlen aus dem Einzelhandel, zur Industrieproduktion und zu den Anlageinvestitionen auf eine Erholung der Konjunktur hin. Die erdölverarbeitende Industrie des größten Ölimporteurs der Welt blieb allerdings unter Druck.

Brent          91,23    +0,39 USD

WTI            85,36    +0,26 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT TAG IMMOBILIEN AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 11 (12) EUR

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PROSIEBENSAT.1 AUF 8,65 (8,50) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RTL AUF 42 (41,75) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 'EQUAL WEIGHT'(OW) ZIEL 2,80(3,40)EUR

- BARCLAYS SENKT VONOVIA AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 30 (42) EUR

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AROUNDTOWN AUF 2,70 (4,10) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE WOHNEN AUF 26 (32) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR GRAND CITY PROPERTIES AUF 11,20(16,80)EUR 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 74 (105) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- COWEN SENKT ADIDAS AUF 'MARKET PERFORM' (OUTPERFORM)

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT STRÖER AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 62 (80) EUR

- GOLDMAN HEBT GRAND CITY PROPERTIES AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 12,60 (13,90) EUR

- GOLDMAN SENKT AROUNDTOWN AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 2,70 (3,70) EUR

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 78,70 (92,90) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 38,20 (44,50) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- JPMORGAN HEBT AROUNDTOWN AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 3,10 (3,60) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 52,50 (58) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR GRAND CITY PROPERTIES AUF 14 (23) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 155 (190) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 92 (158) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 34 (57) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/HÄNDLER: GOLDMAN SENKT AROUNDTOWN AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 2,7 (3,7) EUR

- WDH/HÄNDLER: GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 78,7 (92,9) EUR - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ABOUT YOU AUF 9,50 (12) EUR - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ADOBE SYSTEMS AUF 440 (475) USD - 'BUY'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2785 (2650) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT MEDIAFOREUROPE B AUF 'UNDERWEIGHT' (EW) - ZIEL 0,55 (0,75) EUR

- BARCLAYS SENKT TIM AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 0,15 (0,19) EUR

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JCDECAUX AUF 15,75 (16) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 4,10 (4,70) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 120 (140) PENCE - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG SENKT FEVERTREE DRINKS AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 1000 (1100) PENCE

- BERENBERG STARTET INVESTEC MIT 'BUY' - ZIEL 540 PENCE

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR BP AUF 550 (470) PENCE - 'NEUTRAL'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR SHELL AUF 3500 (3000) PENCE - 'OUTPERFORM'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 73 (60) EUR - 'OUTPERFORM'

- GOLDMAN SENKT BRITISH LAND AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 410 (580) PENCE

- GOLDMAN SENKT LAND SECURITIES AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 500 (650) PENCE

- GOLDMAN SENKT THG AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 50 (210) PENCE

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 300 (314) EUR - 'UNDERPERFORM'

- JPMORGAN HEBT BIG YELLOW GROUP AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 1550 (1600) P

- JPMORGAN HEBT GECINA AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 112 (137) EUR

- JPMORGAN SENKT CATENA AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 400 (470) SEK

- JPMORGAN SENKT KOJAMO AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 15 (23) EUR

- JPMORGAN SENKT ROYAL MAIL AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 270 (360) PENCE

- JPMORGAN SENKT UNITE GROUP AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 1075 (1300) PENCE

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR A.P. MOLLER-MAERSK AUF 28100 (32000) DKK - 'OVERWEIGHT'

- UBS HEBT JUPITER FUND AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 106 (116) PENCE

Termine Unternehmen

14:30 DEU: Uzin Utz, außerordentliche Hauptversammlung

DEU: Großer Verfallstag an der Börse

Termine Konjunktur

04:00 CHN: Industrieproduktion 08/22

04:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 08/22

08:00 DEU: Baugenehmigungen 07/22

08:00 DEU: Erzeugerpreise für Dienstleistungen Q2/22

08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 08/22

08:00 EUR: Acea, Kfz-Neuzulassungen 08/22

09:00 ESP: Arbeitskosten Q2/22

10:00 ITA: Handelsbilanz 07/22

11:00 EUR: Verbraucherpreise 08/22 (endgültig)

11:00 ITA: Verbraucherpreise 08/22 (endgültig)

12:30 RUS: Zentralbank, Zinsentscheid

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 09/22 (vorläufig)

EUR: S&P Ratingergebnis Belgien, Belarus, Kroatien, Spanien

EUR: Fitch Ratingergebnis Belgien, Zypern, Island

EUR: Moody's Ratingergebnis Europäische Union, Griechenland

Sonstige Termine

09:00 DEU: BGH urteilt im Streit unter Wohnungseigentümern: Wer muss für den Selbstbehalt einer Gebäudeversicherung aufkommen?

Redaktion onvista/dpa-AFX

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