ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Indizes berappeln sich mit US-Börsen etwas

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Montag im Einklang mit den US-Börsen etwas berappelt. Mit Blick auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed betonte Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement beim Hamburger Fixed-Income-Spezialisten Nordix, dass eine weitere Leitzinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte bereits vollständig eingepreist sei.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand am Ende nur noch 0,03 Prozent im Minus bei 3499,49 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es letztlich um 0,26 Prozent auf 6061,59 Zähler bergab. Die wichtige Londoner Börse blieb wegen des Staatsbegräbnisses der Queen geschlossen, weshalb das Handelsvolumen an den europäischen Märkten insgesamt recht dünn war.

Am Markt wird mit einer erneuten kräftigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank gerechnet. Einzelne Stimmen rechneten nach den überraschend hohen Inflationszahlen in der vergangenen Woche sogar mit einem Zinsschritt von einem ganzen Prozentpunkt, so Experte Franck. Diese Einschätzung teile er aber nicht. Laut Marktstratege Jochen Stanzl von CMC Markets könnten sich Anleger zudem an die geldpolitischen Straffungen gewöhnt haben und nach einem kurzen Kursrutsch wieder zugreifen. Grundsätzlich bleibe es saisonbedingt jedoch eine schwierige Zeit für den Aktienmarkt.

Im europäischen Branchenvergleich litten vor allem die Aktien der zinssensiblen Immobilienunternehmen unter der anstehenden weiteren US-Zinsanhebung: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 verlor als Schlusslicht im Tableau fast anderthalb Prozent. Dagegen schaffte der Index der Chemieunternehmen trotz deren Konjunkturabhängigkeit ein Plus von 0,8 Prozent und beendete damit eine mehrtägige Verlustserie.

Einen regelrechten Ausverkauf erlitt der französische Impfstoffhersteller Valneva mit einem Kurseinbruch um fast 20 Prozent auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020. Der Konzern beendete die Kooperation mit IDT Biologika in der Produktion des Covid-19-Impfstoffs Vla2001 und muss dem deutschen Unternehmen dafür etwa 36 Millionen Euro zahlen./gl/jha/

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