Verunsicherte Anleger drücken Credit-Suisse-Aktie auf Rekordtief

Reuters · Uhr

Zürich/Frankfurt (Reuters) - Die Aktie der Credit Suisse hat ihre Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Im frühen Handel rutschten die Titel um 8,3 Prozent auf ein Rekordtief von 4,26 Franken.

Damit haben sie binnen zwei Tagen mehr als 13 Prozent verloren, so viel wie zuletzt vor eineinhalb Jahren. Analysten verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom Vortag, wonach die Schweizer Bank bei Großanlegern eine milliardenschwere Stärkung ihrer Bilanz auslotet.

Das von einer Reihe von Fehlschlägen geplagte Institut arbeitet an einem weiteren Umbau, der Insidern zufolge einen Stellenabbau und eine Schrumpfung des Investmentbankings vorsieht. So hat die Bank das Geschäft mit Verbriefungen von Hypotheken (SPG) ins Schaufenster gestellt. Mit einem potenziellen Verkauf der SPG-Einheit und dem Abbau von Risiken in der Bilanz fehlten bis zu vier Milliarden Franken für die anstehende Restrukturierung, die Wachstumspläne in der Vermögensverwaltung sowie für die Aufstockung des Eigenkapitals, erklärte ZKB-Analyst Christian Schmidiger. Eine Kapitalerhöhung würde zu einer bedeutenden Verwässerung der bestehenden Aktionäre führen. An der Börse ist Credit Suisse inzwischen nur noch rund zwölf Milliarden Franken wert. Im laufenden Jahr hat die Aktie die Hälfte an Wert eingebüßt.

Den Insidern zufolge diskutierte die Konzernspitze eine Reihe von Szenarien zum Abbau der Investmentbank. Die am weitesten gehende Option umfasse dabei einen weitgehenden Ausstieg aus diesem Geschäft in den USA. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Credit Suisse erklärte darauf, ein Komplett-Ausstieg aus den USA sei kein Thema. In dem Markt betreibt die Bank nicht nur Investmentbanking, sondern etwa auch Vermögensverwaltung für Profi-Anleger (Asset Management).

(Bericht von Oliver Hirt und Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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