onvista Börsenfuchs: Ein Indikator, der dringend zum „Kaufen!“ rät

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Quelle: onvista

Hallo Leute! So spannend wie die Börsenkurse selbst sind die Analysen und Prognosen der Profis – schwankend („volatil“), gegensätzlich, uneinheitlich. Momentan kann man praktisch alle Varianten beobachten. Mal voll vorsichtig, mal wieder mutiger. Heute will ich einen eher ungewöhnlichen Beitrag in den Mittelpunkt stellen, der bei Privatanlegern kaum bekannt sein dürfte und zu einer total klaren Aussage kommt – den „Helaba-BEST-Indikator“.

Ausgangspunkt ist die (auf Erfahrung beruhende) Erkenntnis, dass Phasen erhöhter Unsicherheit überdurchschnittliche Renditechancen eröffnen. Alte Aktienhasen zitieren dann gern „Nach der Baisse ist vor der Hausse“. Die Strategen der Frankfurter Helaba haben dazu einen Indikator entwickelt, der konkrete Hilfe bei Anlageentscheidungen bieten soll.

Das Jahr 2022 ist zwar noch nicht zu Ende, aber kaum jemand kann sich vorstellen, dass es aus Anlegersicht noch einen versöhnlichen Ausklang nimmt – zumindest nicht, wenn man bislang bereits in Aktien oder Rentenpapieren investiert war. So wie die Liquiditätsflut der Notenbanken in den vergangenen Jahren die Preise (fast) aller Asset-Klassen gehoben hat, so senkt deren restriktiver Kurs sie nun wieder. Kaum jemand kann sich derzeit vorstellen, dass sich das Konjunkturbild bald wieder aufhellen wird. Die Argumente für eine Abwärtsspirale lassen sich leicht finden. Dagegen können sich in solchen Phasen nur Wenige eine Wende zum Besseren vorstellen.

Das erinnert an all die früheren Bärenmärkte und Krisen. Auslöser oder Gründe waren zwar immer verschieden, aber die Auswirkungen sind jedes Mal die gleichen: Aktien erleiden empfindliche Kursverluste. Und dennoch folgte auf jeden Abschwung stets ein Aufschwung. Nur das Timing ist die große Schwierigkeit. Dazu schreiben die Landesbanker: „Die entscheidende Frage ist nicht, wo der Dax in drei, sechs oder zwölf Monaten steht, sondern welches Renditepotenzial Aktien auf Sicht der kommenden Jahre bieten. Anleger sollten sich also gerade in Phasen erhöhter Unsicherheit von Punktprognosen lösen und die Zahlen als Richtungsaussage und Indikation für die erwartete Stärke der Kursbewegung begreifen. Man sollte sich von der Idee verabschieden, den optimalen Zeitpunkt für den Ausstieg oder den Einstieg zu finden.“

Die Helaba hat aus den verschiedenen Teilgebieten der Aktienanalyse – Fundamentalanalyse, Behavioral Finance und Technische Analyse – geeignete Teilindikatoren ausgewählt, ihre Dimension vergleichbar gemacht und zu einem einzigen Indikator, dem „Helaba-BEST-Indikator“ (Bewertung, Stimmung, Technik) zusammengefasst. Aktuell liefert dieser neue Indikator ein klares Kaufsignal.

Hätte man im Zuge früherer Kurseinbrüche zu dem Zeitpunkt gekauft, als der Helaba-BEST-Indikator unter die Marke von -1 gerutscht war, wären in drei von vier Fällen überdurchschnittliche Renditen erzielt worden. Lediglich das Einstiegssignal 2008 erwies sich als verfrüht. Dennoch hätte man mit dieser Strategie insgesamt betrachtet auf Sicht von einem Jahr eine durchschnittliche Rendite von 15 %, auf Sicht von zwei Jahren eine von 22 % erreicht. Der Indikator nimmt mittlerweile schon einen Wert von -1,9 ein.

Wer in früheren Zyklen – bislang waren es leider nur zwei – erst ab diesem Zeitpunkt gekauft hätte, 2008 also deutlich und 2011 einen Monat später eingestiegen wäre, konnte auf Sicht von einem Jahr im Schnitt eine Performance von 35 %, auf Sicht von zwei Jahren von 54 % vereinnahmen. Zugegeben, es ist bei dieser Nachrichtenlage nicht leicht, den Mut aufzubringen und in Aktien zu investieren. Nur bei Inkaufnahme eines höheren Risikos gibt es aber auch die Chance auf überdurchschnittliche Renditen.

Hey, das klingt gut, meine Freunde. Es bestärkt zumindest die Mutigen unter Euch. Ich will aber nicht die bärische Seite unter den Tisch fallen lassen – auch eine Stellungnahme von heute: Die Finanzstabilität wird maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst: einerseits der wirtschaftlichen Entwicklung, die derzeit alles andere als positiv zu beurteilen ist, und andererseits der weiteren Entwicklung der Geldpolitik, sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M.Warburg & CO.

Trüben sich die Wirtschaftsaussichten ein, lockern die Notenbanken in der Regel ihre Geldpolitik, das heißt die Zinsen werden gesenkt, wodurch die Risiken für die Finanzstabilität eigentlich eingegrenzt werden. Doch diesmal ist es anders, wie Klude betont: „Wir haben einerseits sich verschlechternde wirtschaftliche Rahmenbedingungen – die Gefahr einer Rezession – und gleichzeitig aufgrund der hohen Inflationsraten eine Geldpolitik, die global weiter restriktiver werden wird.“

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