Institute: Erwerbstätigenzahl schrumpft bis zum Jahr 2040 um 600 000

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wird nach Prognosen von Experten bis zum Jahr 2040 um rund 600 000 zurückgehen, was den Fachkräftemangel weiter verschärfen dürfte. In einer am Dienstag vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vorgelegten gemeinsamen Studie des BIBB, des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung, wird davon ausgegangen, dass die Erwerbstätigenzahl in den kommenden 18 Jahren von derzeit 44,92 Millionen auf etwa 44,32 Millionen sinken wird.

Grund sei das Ausscheiden der sogenannten Babyboomer-Generation, also von Arbeitnehmern aus den geburtenstarken Jahrgängen der 50er- und 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts, aus dem Erwerbsleben. Die Zahl der künftigen Azubis könne diesen Rückgang nicht auffangen. "Die Projektionen zeigen deutlich, dass das Angebot an qualifizierten Erwerbstätigen die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in immer mehr Berufen beziehungsweise Berufsgruppen nicht mehr decken kann", hieß es vom BIBB. Die größten Fachkräfteengpässe sind den Angaben zufolge in den IT-Berufen, den technischen Berufen, im Baugewerbe und in den Gesundheits- und Sozialberufen zu erwarten.

"Die digitale und ökologische Transformation ist genau auf jene Fachkräfte angewiesen, an denen es zu mangeln droht. Das könnte den Umbau der Wirtschaft hemmen. Der Fachkräfteengpass droht damit zur Transformationsbremse zu werden", sagte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. Fehlende Fachkräfte begrenzten den zügigeren Ausbau erneuerbarer Energien. Esser warnte davor, dass das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 nicht erreicht werden könnte./jr/DP/jha

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