onvista Börsenfuchs: Was tun, wenn die Kohle knapp wird

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Ich hatte dieser Tage (nach längerer Pause) wieder mal telefonischen Kontakt zu einem erfolgreichen Privatanleger in Sachsen. Jep, ich meine den Frührentner mit dem „Happy Depot“. Logo, dass die Börsenlage (und was man jetzt tun könne/sollte/müsste) zentrales Thema des Ferngesprächs wurde. Herausgekommen sind einige mehr oder weniger sinnvolle (= spürbare) Sparmaßnahmen, abgesehen von den üblichen Gas-, Wasser- und Stromsparpraktiken.

Anfangs fragte ich natürlich nach seinem „Häbbi Däpo“ – hier eine Kurzbeschreibung für diejenigen, die es nicht kennen: Es besteht immer aus sieben europäischen Qualitätsaktien, die während eines Kalenderjahres durchgehalten werden. Sieben wegen der Übersichtlichkeit. Zum Jahreswechsel stellt der Sachse seine Erfolgsbilanz auf. Alle Aktien, mit denen er in den vergangenen zwölf Monaten „häbbi“ geworden ist, bleiben im Portfolio, die anderen fliegen raus und werden sofort ersetzt. Glücklich geworden heißt für den Anleger, dass die Aktien besser als der Index abgeschnitten haben – deshalb „häbbi Däpo“. Im schlimmsten Fall tauscht er alle sieben Werte zum Jahreswechsel aus.

Er akzeptierte bei der Gelegenheit meinen Vorschlag, das Depot ein bisschen flexibler zu gestalten – konkret: nicht starr an sieben Aktien festzuhalten und nicht nur in europäische Werte zu investieren. Aktuell soll er nicht (wie üblich) auf seinen Depotcheck bis Silvester warten, sondern vorsorglich schon jetzt seine Gewinner und Verlierer ermitteln.

Dann verhakte sich unser Gespräch beim Komplex Geldausgeben. Hier wirken er und seine Ehefrau offenbar bestens zusammen. Sie ist für die alltäglichen Einkäufe zuständig und beschränkt diese weitgehend auf ein Gewerbegebiet mit mehreren Supermärkten und Discountern. Das sorgt für kurze Einkaufswege. Natürlich nie ohne einen gut vorbereiteten Einkaufszettel. Er ist für dessen Vorbereitung (= Auswahl) verantwortlich. Wichtigste Grundlagen bilden die Anzeigen in der „Bild“-Zeitung und alle möglichen Käseblättchen, die man bisher nur als störend empfand, weil sie regelmäßig den Briefkasten verstopften.

Am Ende des längeren Telefonats erfuhr ich noch, dass der Sohn mit Kumpels über die Möglichkeit einer Fahrgemeinschaft zum Gymnasium sprechen will und die Familie beschlossen hat, ihre Urlaubsplanung für 2023 erst einmal zurückzustellen.

Letzte Frage des Sachsen, der unbedingt wissen wollte, ob Novo Nordisk weiter zu meinen langfristigen Lieblingsaktien gehören – ich habe nicht dementiert.

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