Rheinmetall-Aktie wieder stark – Nächster Anlauf für die Rallye?

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Nach den kürzlichen Kaufempfehlungen mehrerer Analystenhäuser und der allgemeinen Herbst-Rallye hat sich die Rheinmetall-Aktie von dem diesjährigen September-Tief bei 140 Euro verabschiedet und könnte nun Kurs auf die alten Hochs nehmen.

Ambitionierte Kursziele

Die Rheinmetall-Aktie ist gefragt, nicht nur bei den Analysten. Das Papier des Rüstungsherstellers konnte in diesem Monat bereits 12 Prozent auf fast 185 Euro zulegen. Damit rückt die Aktie deutlich näher an die Kaufempfehlungen verschiedener Analysten.

Diese scheinen gerade im November die Chancen der Rheinmetall-Aktie neu evaluiert zu haben. Seit Mitte dieses Monats gab es bereits sechs neue Kursziele, alle liegen jeweils über der Marke von 200 Euro je Anteil. 

Den Anfang machte Warburg Research mit 211 Euro, UBS (204), JPMorgan Chase (265) sowie Goldman Sachs (264) folgten in den nächsten Tagen und heute schlossen sich Berenberg (240), HSBC (244) und die Deutsche Bank (220) an. Allesamt sehen die Analysten noch einiges an Wachstum in dem Papier des Rüstungshersteller, das durch das Sondervermögen für die Bundeswehr steil nach oben ging.

Politik scheint kein Risiko

Doch nach der Rallye folgte der Abverkauf von den Hochs bei 220 Euro und der Sturz auf ein temporäres Tief im September nahe der 140-Euro-Marke. Grund dafür war nicht nur, dass Trader Gewinne mitnahmen, sondern es stellte sich auch die Frage, ob die deutsche Politik nicht in Zukunft ein Risiko für den Konzern werden könnte. Immerhin hatte sich in der Vergangenheit hier ein eher rüstungsfeindliches Klima etabliert.

Dies scheint für den Markt aber inzwischen wieder irrelevant zu sein, genauso wie der Fakt, dass die Auftragseingänge die teilweise überambitionierten Erwartungen der Analysten nicht hatten decken können. 

Bald wieder über 200 Euro?

Doch kann die Rheinmetall-Aktie den ambitionierten Kurszielen der Analysten gerecht werden? Denn abgesehen von der Einpreisung starker Wachstumsraten und dem Sondervermögen der Bundesregierung ist das Weltwirtschaftsumfeld nicht allzu gut.

Schaut man allerdings in die historischen Daten, so tendieren Rüstungsaktien in einer Rezession dazu, den Markt outzuperformen. Mehrheitlich dürfte dies darauf zurückzuführen sein, dass es sich hier um eher konservative Value-Aktien handelt, die durch technologische Neuinnovationen noch Wachstumspotenzial versprechen.

Eigentlich also beste Voraussetzungen, dass Rheinmetall bald wieder die Marke von 200 Euro erreichen könnte. Immerhin hat die Aktie sich trotz der Einpreisung von einigem Wachstum nicht allzu weit von der Branchenbewertung entfernt. Mit KGV 20 ist das Unternehmen immer noch günstiger als eine Lockheed Martin (KGV 22) oder eine Hensoldt (KGV 31).

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