Zinsen bald bei 8 oder 9 Prozent? - Ökonomin ist sich sicher

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Zurzeit freut sich die Börse noch über die niedrigen Inflationszahlen des Oktobers und hofft auf ein Soft-Landing der Wirtschaft durch die FED. Doch eine Ökonomin ist sich sicher, dass es noch viel schlimmer kommen wird.

Chef-Ökonomin sieht hohe Zinsen

Lindsey Piegza, Chef-Ökonomin der unabhängigen Investmentbank Stifel Financial, teilt den Optimismus der Märkte nicht. Laut ihren Aussagen hat der plötzlich wegfallende Inflationsdruck „viele Anleger blind gemacht“. Damit spielt die Volkswirtschaftlerin auf die tatsächlichen Absichten der FED an, die in der Bärenmarktrallye aus dem Markt gepreist wurden. Sie geht davon aus, dass die Möglichkeit einer Erhöhung über die Marke von sieben Prozent besteht. 

Laut ihren eigenen Berechnungen und der Investmentbank Stifel, kommt die Ökonomin zu der Einschätzung, dass Zinsen im Bereich zwischen acht bis neun Prozent durchaus realistisch sind.

Bedeutung für die Märkte

Doch was in der Theorie recht plausibel klingen mag, wäre für die Märkte ein harter Schlag. Auch die Investmentbank Morgan Stanley warnte erst kürzlich vor einem möglichen Crash zwischen 20 und 30 Prozent des marktbreiten S&P 500.

Immerhin dauert es im historischen Durchschnitt etwa fünf Jahre, bis sich eine Inflation über zehn Prozent wieder auf das Nominalziel von zwei Prozent absenkt. Bis dahin ist es durchaus möglich, dass die FED an ihren Inflationszielen festhält. Die radikale Inflationsbekämpfung der Notenbank in den USA könnte vermutlich erst durch einen Zusammenbruch des Arbeitsmarktes und eine klare Rezession gestoppt werden.

Entscheidung am 14. Dezember

Doch ob die Ökonomin oder der Markt mit ihren Prognosen recht hat, entscheidet sich erst bei der nächsten FED-Sitzung. Diese ist für den 13. und 14. Dezember angesetzt, wobei an letzterem Datum der Zinsentscheid der FED verkündet wird.

Quelle: CMEGroup

Aktuell erwartet die Mehrheit des Marktes nur einen Vergleichsweise kleinen Zinsschritt von 50 Basispunkten. Welche Höhe es aber am Ende wird, werden vor allem die Inflationszahlen für den November entscheiden, die vor dem Treffen der US-Notenbanker veröffentlicht werden. Doch noch wichtiger als diese Entscheidung wird der Markt den Aussichten für das kommende Jahr 2023 lauschen.

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