Kaum Impulse

Börse am Morgen 25.11.2022: Dax startet ruhig in den Tag – Achterbahnfahrt bei Uniper geht weiter

onvista · Uhr
Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Im Laufe der Woche sprang der Dax über die Marke von 14.500 Punkten und lag damit so hoch wie seit Mai dieses Jahres nicht mehr. Dieser Sprung war getrieben von der Hoffnung auf eine Drosselung der Fed beim Tempo der Zinserhöhung. Das nährt die Hoffnung auf eine Jahresendrallye.

Das Positive: Der Leitindex hat diese Marke verteidigt. Börsianer gehen davon aus, dass der Dax an diesem Freitag in der Seitenlage bleibt, vor allem da gestern keine Impulse aus den USA kamen (Feiertag) und heute nur verkürzt gehandelt wird.

In der ersten Stunde ging es beim Dax sehr gemütlich zu: Er verlor knapp 35 Punkte (rund 0,25 Prozent) und liegt derzeit bei rund 14.515 Punkten.

Die Zockerei geht weiter: Uniper-Aktie verliert fast 40 Prozent innerhalb weniger Tage

Vom letzten Freitag bis diesen Dienstag: plus 85 Prozent. Von diesem Dienstag bis heute: minus 38 Prozent. Wer optimistisch ist: Auf Wochensicht immer noch plus 10 Prozent. Wer noch Uniper-Aktien hält, der muss Nerven aus Stahl haben.

Fundamental bietet die Aktie gar nichts mehr, der Versorger ist pleite und wird nur noch mit Staatsgeld an Leben gehalten. Die Citigroup hat das Kursziel sogar weiter gesenkt: von 3,30 Euro auf magere 1,70 Euro. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Uniper ein Pennystock wird.

Wer sich an der Zockerei beteiligen will, sollte sich das Risiko eines sehr hohen Verlustes bewusst sein. Für alle anderen gilt nach wie vor: Finger weg.

Konsumklima auf niedrigem Niveau stabilisiert

Eine leichte Besserung gibt es beim Konsumklima. Auch wenn die Stimmung der Verbraucher nach wie vor schlecht ist, stieg der Konsumklima-Index der GfK leicht von minus 41,9 Punkten im November auf minus 40,2 Punkte für Dezember. Das bedeutet übersetzt: Die Absicht für Neuanschaffungen ist leicht gesunken, die Erwartung für eine bessere Konjunktur und eine leichte Erhöhung des Einkommens dagegen leicht gestiegen. Volkswirte hatten allerdings im Durchschnitt einen etwas größeren Anstieg erwartet.

Die langanhaltende Furcht der Verbraucher bezüglich explodierender Energiepreise hat sich aktuell etwas abgeschwächt.

Rolf Bürkl (Konsumexperte GfK)

Das GfK-Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht etwa 30 Prozent davon aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.

Sinkende Bauaufträge belasten Immobilien-Werte

Die großen Gewinner gestern waren die Immobilien-Werte: Vonovia hat gestern zwischenzeitlich um mehr als 5 Prozent zugelegt. Und im MDax sah es nicht anders aus: LEG Immobilien und Aroundtown legten ebenfalls um mehr als 5 Prozent im Laufe des Handelstages zu. Der Grund ist die Fed: Die Hoffnung auf eine Drosselung der Zinsen ist erstens gut für den allgemeinen Aktienhandel und zweitens für den Immobilien-Sektor im Speziellen. Die Höhe des Bauzinses hängt vom Leitzins ab, je niedriger er ist, desto attraktiver werden Immobilien.

Nun die schlechte Nachricht: Das deutsche Bauhauptgewerbe hat im September deutlich weniger Aufträge erhalten als ein Jahr zuvor. Der Rückgang lag bei 22,6 Prozent und ist damit der größte Rückgang seit Februar 2005. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass der September 2021 den Höhepunkt der Bauaufträge markierte. Aber auch im Vergleich zum Vormonat August verringerten sich die Bestellungen im September um 3,6 Prozent.

Vonovia leidet darunter: im frühen Handel liegt die Aktie mit rund 1,4 Prozent im Minus. Bei den anderen Immobilien-Werten siegt es nicht anders aus.

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