Börse am Morgen heute 13.12.2022: Oracle-Quartalszahlen beflügeln Softwaretitel

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Quelle: Stonel/Shutterstock.com

Die Anleger halten sich am Dienstagmorgen vor Inflationszahlen aus den USA eher zurück. Börsianer sehen "die Ruhe vor dem Sturm", da die am Nachmittag anstehenden Verbraucherpreisdaten am Aktienmarkt für kräftigere Kursbewegungen sorgen könnten. Es wird mit einem weiteren Rückgang der hohen Teuerung gerechnet.

Der Dax folgte der guten Entwicklung an der Wall Street im frühen Handel nur bedingt mit einem Anstieg um 0,24 Prozent auf 14 331,50 Zähler. Damit bleibt der Leitindex in seiner Spanne zwischen 14 150 und knapp 14 600 Punkten, in der er seit rund einem Monat pendelt. Zudem bleibt er unter der 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend, die aktuell bei 14 386 Punkten verläuft. Der MDax legte am Dienstag 0,32 Prozent auf 25 568,13 Punkte zu, während sich der EuroStoxx 50 auch freundlich zeigte.

"Die kommenden Tage sind richtungsweisend", sagte der Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. "Inflationsdaten und Zinserhöhungen könnten darüber entscheiden, ob die Jahresendrally stattfinden wird oder nicht", fügte er an. Die Spannung an den Handelsplätzen sei förmlich zu spüren. Von der US-Notenbank Fed wird am Mittwoch mit 0,50 Prozentpunkten eine etwas kleinere Zinserhöhung als zuletzt erwartet.

Inflation bleibt zweistellig

Die Inflation in Deutschland hält sich trotz eines leichten Rückgangs im November hartnäckig auf hohem Niveau und erfasst immer weitere Bereiche des täglichen Lebens. Die Verbraucherpreise stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 10,0 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung.

Im Oktober hatte die Jahresinflationsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit etwa 70 Jahren erreicht. Volkswirte sehen in der Abschwächung im November noch keinen Grund zur Entwarnung. "Die Inflationsrate verweilt trotz leichter Entspannung bei den Energiepreisen mit 10,0 Prozent weiterhin auf einem hohen Stand", sagte der Präsident der Wiesbadener Behörde, Georg Thiel. "Wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren neben der Energie."

Software-Titel nach Oracle-Zahlen gefragt

Software-Aktien waren noch einen Blick wert sein wegen einer guten Vorlage aus den USA. Dort hatte das Cloud-Geschäft dem SAP-Konkurrenten Oracle zu einem Umsatzsprung verholfen. Die Aktien der Walldorfer profitierten davon aber nur zögerlich, sie bewegten sich nach einer aufgegebenen Kaufempfehlung von Warburg Research nur knapp im Plus. Analyst Andreas Wolf betonte seine Ansicht, dass die mittelfristigen Ziele von SAP ambitioniert seien.  

Fraport im Fokus

Ein Analystenkommentar rückte außerdem Fraport ins Rampenlicht. Hier stiegen die Titel um ein Prozent, weil Oddo BHF seine bisher pessimistische Haltung aufgab. Der Frankfurter Flughafenbetreiber sei am besten positioniert, um einen hohen Kostenanstieg abfedern zu können. In Frankfurt werde die Verkehrserholung zwar nicht so dynamisch sein wie anderswo in Europa, doch hier dürften die internationalen Aktivitäten helfen, so die These von Expertin Virginie Rousseau.

Wacker Chemie springt an

Die Papiere von Wacker Chemie waren nach einer Hochstufung durch die UBS besonders auffällig mit einem Kursanstieg um 4,4 Prozent. Die Kaufempfehlung für den Spezialchemiekonzern begründete der Experte Andrew Stott in einer Sektorstudie unter anderem mit der zuletzt unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der Aktie. Zudem könnte Wacker von den politischen Bestrebungen in puncto Energiewandel profitieren. (mit Material von dpa-AFX)

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