Finanzinvestor EQT will Dämmstoff-Hersteller Va-Q-tec schlucken

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München (Reuters) - Der Würzburger Dämmstoff- und Verpackungs-Hersteller Va-Q-tec soll für bis zu 384 Millionen Euro an den schwedischen Finanzinvestor EQT verkauft werden.

EQT will das Unternehmen aufspalten und das dominierende Geschäft mit dem Verkauf und der Vermietung von Tiefkühl-Behältern für die Pharma-Branche mit dem schwedischen Rivalen Envirotainer fusionieren, wie die Beteiligungsgesellschaft am Dienstagabend mitteilte. "Damit haben wir die Möglichkeit, ein One-Stop-Shop-Produktangebot für temperaturempfindliche Pharma-Logistiklösungen aufzubauen", sagte EQT-Partner Matthias Wittkowski. EQT gehört bereits die Mehrheit an Envirotainer.

Das übrige Va-Q-tec-Geschäft mit Thermo-Boxen für andere Branchen sowie mit Dämmstoffen für Kühlschränke, Rohre, aber auch für Hochtemperatur-Batterien und Brennstoffzellen soll ausgegliedert und ausgebaut werden. Vorstand und Aufsichtsrat von Va-Q-tec stehen hinter den Plänen.

EQT bietet mit 26 Euro je Aktie fast das Doppelte des Börsenkurses am vergangenen Freitag, an dem Va-Q-tec erstmals über die Verkaufspläne berichtet hatte. Bei der Finanzierung wird EQR von Mubadala, dem Staatsfonds von Abu Dhabi, und dem Finanzinvestor Cinven unterstützt, die auch bei Envirotainer gemeinsame Sache machen. Am Dienstag schlossen die Papiere bei 24,25 Euro. Beim Börsengang waren sie zu 12,30 Euro ausgegeben worden. Im November 2020 hatten sie kurzzeitig knapp 45 Euro gekostet.

Die seit 2016 börsennotierte Va-Q-tec hatte im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht, als sie Tiefkühl-Container für den Transport der ersten Corona-Impfstoffe von Biontech und Pfizer lieferte. Diese mussten anfangs bei minus 70 Grad gelagert werden.

Die Gründerfamilien von Vorstandschef Joachim Kuhn und dem ehemaligen Entwicklungs-Chef Roland Caps hat EQT bereits auf seiner Seite. Sie wollen ihre Beteiligung von 25,8 Prozent zum größten Teil an die Schweden verkaufen, den Erlös aber wieder in das Unternehmen mit 600 Mitarbeitern stecken. Zustande kommt die Übernahme nur, wenn EQT auf mindestens 62,5 Prozent der Anteile kommt. Gelingt sie, will der neue Investor der auszugliedernden Sparte eine Finanzspritze von knapp 35 Millionen Euro mitgeben.

(Bericht von Alexander Hübner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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