Aktien Frankfurt Ausblick: Dax schwächelt weiter - Corona-Sorgen aus China

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben von den Überseebörsen dürften den deutschen Aktienmarkt am vorletzten Handelstag des Jahres 2022 noch etwas weiter unter die Marke von 14 000 Punkten drücken. Sorgen über weiter rasant steigende Corona-Infektionen in China hatten am Vorabend die US-Börsen belastet. An diesem Donnerstagmorgen folgten dann die großen Börsen Asiens mit Verlusten.

Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisiert der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax ein Minus von 0,3 Prozent auf 13 883 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls schwächer erwartet. Die Handelsvolumina dürften zugleich mau bleiben.

Es sei gehofft worden, dass das Ende der Lockdowns in China und damit die große Wiedereröffnung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft ein Segen für die Weltwirtschaft werden und eine tiefe Rezession abwenden könnte, schrieb Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Stattdessen aber gingen nun neue Sorgen um, da Berichten zufolge die Zahl der täglichen Infektionen in China die 40-Millionen-Marke erreicht haben solle. Da Reisebeschränkungen nun aufgehoben seien, befürchteten Gesundheitsbehörden anderer Länder einen neuen Anstieg von Infektionen. Außerdem gingen Sorgen um, dass dadurch eine neue, gefährlichere Virusvariante entstehen und um die Welt gehen könnte.

Unter den Einzelwerten könnten Aktien von Telekomunternehmen wie die von 1&1 , United Internet , Telefonica Deutschland oder der Deutschen Telekom nach einem Pressebericht in den Blick rücken. Vorbörslich gaben sie auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vortag nach oder zeigten sich unverändert.

Die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" berichtete aus einem internen Dokument der Deutschen Telekom, das sich mit der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen im Jahr 2024 befasst. Die Versteigerung könnte demnach für die Netzbetreiber "extrem teuer werden", da 1&1 als Bieterin hinzukommen werde. Sie könnte womöglich das teuerste Bieterverfahren seit der UTMS-Vergabe im Jahr 2000 werden, die damals 51 Milliarden Euro gekostet hatte, heißt es. Einem Händler zufolge ist "die Geschichte zwar nicht neu und schwebt seit Monaten wie ein Damoklesschwert vor allem über den kleineren Auktionsteilnehmern, sie dürfte in einem schwachen und zum Jahresende hin umsatzarmen Marktumfeld aber nicht hilfreich sein".

Aufmerksamkeit könnten auch die Papiere des Dax-Konzerns Sartorius auf sich ziehen. Der Laborzulieferer kommt mit seinen Wachstumsplänen schneller voran, wie er mitteilte. Aktuell liege das Unternehmen etwa zwei Jahre vor dem eigenen Plan, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg der dpa. 2022 sei das dritte Jahr einer intensiven Wachstumsphase gewesen. "Das war eine sehr erfolgreiche Phase", so Kreuzburg. Die Aktien reagierten auf Tradegate bei geringen Umsätzen leicht positiv./ck/mis

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