Aktien Frankfurt Ausblick: Leichte Verluste nach starkem Jahresauftakt erwartet

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem beeindruckenden Jahresauftakt wird der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag voraussichtlich etwas schwächer starten. Der Dax dürfte einen kleinen Teil seines gut vierprozentigen Gewinns wieder abgeben: Der X-Dax als Indikator signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn ein Minus von 0,3 Prozent auf 14 445 Punkte. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, wird ebenfalls mit moderaten Verlusten erwartet.

Die nachlassende Inflation hatte in den vergangenen drei Handelstagen die Kurse befeuert. Nun folgt "eine Verschnaufpause", wie Portfoliomananger Thomas Altmann von QC Partners sagt. "Nach dieser Gewinnserie ist das absolut normal und gesund für den Markt." Sowohl das Kaufinteresse als auch der Kaufdruck dürften ihm zufolge nachlassen. Denn jene, die den positiven Marktauftakt verpasst hätten, ihm hinterhergelaufen seien und kaufen mussten, hätten dies am Vortag getan, wie an den Börsenumsätzen ablesbar sei.

Zudem dürften die Anleger auch vorsichtiger agieren, da am frühen Nachmittag Zahlen zum US-Arbeitsmarkt im Dezember veröffentlicht werden. Der ADP-Arbeitsmarktbericht gilt als recht guter Indikator für die monatlichen offiziellen Beschäftigungszahlen, die am Freitag der konjunkturelle Höhepunkt der Woche sind. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Geldpolitik der Notenbank Fed, die die Zinsen weiter erhöhen dürfte. Tempo und Ausmaß der Zinserhöhungen wiederum sind gegenwärtig die entscheidende Stellschraube für das Geschehen an den Aktienmärkten.

Unter den Einzelwerten könnten im Dax die Aktien der Deutschen Telekom einen Blick wert sein. Die Tochter T-Mobile US steigerte im vierten Quartal die Zahl ihrer Vertragskunden überraschend kräftig, woraufhin deren Papiere im nachbörslichen US-Handel bereits zulegten. Die T-Aktie legte nun vorbörslich auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss zu.

Die Aktien der Lufthansa profitierten moderat auf Tradegate vom angehobenen Geschäftsjahresausblick des irischen Billigfliegers Ryanair . Allerdings hat die deutsche Fluggesellschaft ihr Gewinnziel vor kurzem bereits angehoben.

Synlab dagegen sackten auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss deutlich ab, was ein Händler "übertrieben" nannte. Auslöser ist, dass die portugiesische Kartellbehörde ein Verfahren gegen zwei Tochter-Gesellschaften des Laborspezialisten eingeleitet hat. Im Raum stehen mögliche Verstöße zwischen 2016 und März 2022 gegen das Wettbewerbsrecht, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Ein Händler meinte dazu allerdings: "Das ist zwar negativ für Synlab, aber der Kurseinbruch scheint übertrieben. Die Vorwürfe sind länderspezifisch und beschränken sich auf Tätigkeiten der beiden Töchter in diesem Land."/ck/jha/

Meistgelesene Artikel