Samsung erleidet zweiten Gewinneinbruch in Folge

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Seoul (Reuters) - Eine schwächelnde Nachfrage beschleunigt den Gewinnrückgang bei Samsung Electronics.

Der Überschuss sei im vierten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge um 69 Prozent auf umgerechnet 3,2 Milliarden Euro eingebrochen, teilte der weltgrößte Hersteller von Smartphones und Speicherchips am Freitag mit. Das ist der niedrigste Wert seit acht Jahren und ein schlechtes Omen für die Technologiebranche weltweit. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 10,3 Milliarden Euro verdient.

Für das abgelaufene Vierteljahr hatten Analysten einen Gewinnrückgang von 58 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro vorhergesagt, nachdem der südkoreanische Konzern im dritten Quartal 2022 einen überraschend starkes Minus von knapp einem Drittel verkündet hatte. Samsung machen wie der gesamten Technologiebranche trübe Konjunkturaussichten und die steigende Inflation zu schaffen. Verbraucher verschieben Käufe und Unternehmen streichen Investitionen zusammen.

AKTIE STEIGT TROTZ ENTTÄUSCHENDER ZAHLEN

"Alle Samsung-Sparten hatten eine harte Zeit, vor allem aber Chips und Mobiltelefone", sagte Analyst Lee Min-hee vom Brokerhaus BNK. "Die Preise für Speicherchips sind im vergangenen Quartal um rund 25 Prozent gefallen und hochwertige Smartphones wie die faltbaren Handys haben sich ebenfalls nicht gut verkauft." Experten rechnen daher damit, dass Samsung auch im laufenden Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen muss. Die Chip-Sparte könnte wegen weiter fallender Preise operativ sogar in die roten Zahlen rutschen. Üblicherweise steuert sie die Hälfte zum Konzerngewinn bei.

Dennoch legten die Aktien an der Börse Seoul 1,4 Prozent zu. "Anleger hoffen, dass Samsung ähnlich wie die Konkurrenten Hynix und Micron die Produktion drosselt", sagte Analyst Eo Kyu-Jin von der Investmentbank DB Financial. "Dies würde der Speicherchip-Branche insgesamt helfen." Branchenkennern zufolge kündigt Samsung Produktionskürzungen nicht offiziell an, sondern drosselt sie beispielsweise durch eine verzögerte Erneuerung von Fertigungsanlagen.

(Bericht von Joyce Lee; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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