Börse am Morgen: Dax scheitert an 15.000-Punkte-Marke – Rekordwert bei Erzeugerpreisen im letzten Jahr

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Nach den deutlichen Verlusten am Vortag hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag einen Erholungskurs eingeschlagen. Die Marke von 15.000 Punkten liegt für den Dax wieder in erreichbarer Nähe, auch wenn er sie in der ersten Handelsstunde nicht überwinden konnte. Er liegt um kurz vor 10 Uhr bei 14.990 Punkten.

Unterstützung kommt vor allem aus den USA, woher tags zuvor auch der Druck gekommen war. Die Erzeugerpreise in Deutschland im Dezember hatten dagegen kaum Einfluss. Der Preisauftrieb auf Herstellerebene schwächte sich zum dritten Mal in Folge ab, allerdings von einem hohen Niveau aus.

Deutschland: Erzeugerpreise steigen erneut schwächer - Rekord im Jahresverlauf

In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene zum dritten Mal in Folge abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus. Im Dezember stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 21,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im August und September waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit einer Rekordrate von 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig.

Im Gesamtjahr 2022 stiegen die Erzeugerpreise um 32,9 Prozent. Das ist ein Rekordwert seit Erhebungsbeginn im Jahr 1949. Hauptverantwortlich waren die stark gestiegenen Energiepreise - eine Folge des Kriegs Russlands gegen die Ukraine. Aber auch ohne Energie erhöhten sich die Herstellerpreise im vergangenen Jahr deutlich um 14 Prozent. Teurer waren neben Energie vor allem Vorleistungsgüter.

Im Dezember verteuerte sich Energie im Jahresvergleich nach wie vor kräftig, im Monatsvergleich gaben die Preise aber weiter nach. So lagen die Energiepreise im Dezember zwar 41,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, gegenüber dem Vormonat gaben sie aber um ein Prozent nach. Laut Statistikamt waren auf Monatssicht vor allem Erdgas und Mineralöl günstiger. Deutliche Preisanstiege gibt es auf Jahressicht weiterhin bei Nahrungsmitteln.

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich tendenziell auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Angesichts der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen nach einigem Zögern deutlich angehoben. Es werden weitere Zinserhöhungen erwartet.

Apple-Deal rettet Ericsson den Quartalsumsatz - operatives Ergebnis rückläufig

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat seinen Erlös im vierten Quartal dank eines Lizenzdeals mit Apple stabil gehalten. Organisch stieg der Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um ein Prozent. Rechnet man Wechselkurseffekte mit ein, kletterte der Quartalserlös um rund ein Fünftel auf knapp 86 Milliarden schwedische Kronen (7,7 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag in Stockholm mitteilte. Konzernchef Börje Ekholm erhofft sich von dem Lizenzabkommen signifikantes Umsatzwachstum in den kommenden 24 Monaten.

Vom Umsatz blieb trotz des Deals deutlich weniger als operativer Gewinn (Ebita) übrig als noch im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgüter rutschte um mehr als ein Viertel auf 9 Milliarden schwedische Kronen ab. Das lag vor allem an umfangreichen Rückstellungen für eine mögliche Vereinbarung mit dem US-Justizministerium wegen mutmaßlicher Verstöße.

Die entsprechende Marge ging von 17,2 auf 10,5 Prozent zurück; sie liegt damit deutlich vom neuesten längerfristigen Ziel von 15 bis 18 Prozent entfernt, das bis 2024 erreicht werden soll. Auch für das laufende erste Quartal dürfte das Ergebnis rückläufig sein. Ekholm rechnet damit, dass Ericsson unter dem Wert des Vorjahresquartals herauskommen wird. Unter dem Strich verdiente der Konzern wegen der Rückstellungen und höherer Steuern knapp 6,2 Milliarden Kronen nach 10,1 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

(mit Material von dpa-AFX)

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